Der von Papst Johannes Paul II. eingeführte Welttag der Kranken wird jedes Jahr am 11. Februar in vielen Ländern der Welt gefeiert. Nirgendwo versammeln sich so viele Kranke wie in Lourdes. Krankheit ist eine schwierige Realität im menschlichen Leben. Krankheit verformt, verändert und demütigt einen Menschen. Auch seine Freunde erkannten den alttestamentlichen Gerechten Hiob wegen seiner Krankheit nicht mehr. Als sie ihn sahen, fingen sie an zu weinen. Als sie einen schwachen Menschen sahen, den sie als voller Leben, Willenskraft, Aktivität und Freude kannten, waren sie schockiert.
Die Bibel sagt, dass die Freunde eine ganze Woche bei Hiob waren und kein Wort sagten. Das Leid verschließt den Mund. Du weißt nicht, was du sagen sollst, die Worte ergeben keinen Sinn. Deshalb ist die Nähe einer anderen Person zum Patienten das Wichtigste, nicht seine Worte.
Selbst Jesus wurde von Leiden und Qualen überwältigt, sodass sie ihn nicht erkennen konnten. Es erging ihm, wie vielen Patienten, er war nicht mehr interessant. Die Massen, die ihm folgten und ihn bejubelten, ließen ihn nun allein. Auch Petrus selbst erkannte ihn nicht mehr, das ist nicht der Jesus von früher. Pilatus ließ ihn auspeitschen, er legte die Zahl der Schläge nicht fest, überließ ihn aber den Soldaten, danach wunderte er sich und fragte: Das ist ein Mensch?
Wie viele kranke und alte Menschen sind um uns herum, die niemand mehr kennt oder besucht. Am Gedenktag unserer Lieben Frau von Lourdes schauen wir auf all jene, die krank sind und leiden. Es ist eine breite Palette derer, die unsere Hilfe suchen. Das Evangelium lädt uns ein und empfiehlt uns, in diesen Tagen alle Kranken und Einsamen in unserer Pfarre, aber auch in unserer Familie nicht zu vergessen. Beten wir für sie und zeigen ihnen unsere Liebe!
Foto: Pixabay