Sie waren katholisch
Sie besuchten sonntags den Gottesdienst sie beteten mit ihren Kindern.
Sie lebten mit ihren Nachbarn friedlich, sie engagierten sich für andere.
Er war im Pfarrgemeinderat.
Sie beteten um geistliche Berufe.
Ihre Kinder schickten sie in den Religionsunterricht, in die Pfarrjugendgruppe,
ins Jugendlager der Pfarre, in das Jugendbildungszentrum, …
Als ihre älteste Tochter, in eine Ordensgemeinschaft eintreten wollte fielen sie aus allen Wolken.
„Kind, warum tust du uns das an?“
Warum lässt du deine Berufschancen hinter dir, verzichtest auf Partner und Kinder
warum?“
Es hagelte Fragen und Vorwürfe,
Unverständnis blockierte den Dialog.
Sie verloren kaum mehr ein Wort darüber.
Sie ging bei Nacht und Nebel ins Kloster.
Lange hatten sie keinen Kontakt zueinander.
Die Professfeier besuchten sie mit größtem Widerstand.
Verstanden haben sie es nie.
Doch irgendwann – nach Jahren konnten sie ihr Kind gehen lassen.
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