„Es geht nicht anders!“ So kann man immer wieder hören. Wir sind oft erstarrt in den Vorgaben, die vermeintlich unumstößlich sind. Der Weg ist vorgezeichnet, ein Abweichen wird als nicht möglich gewertet. Daraus folgt oft Antriebslosigkeit oder sogar Depression. Man will alles fugendicht machen, so ordnen, dass anderes nicht Platz hat. Es scheint keinen anderen Weg zu geben, der Geist wird abgetötet. So ist es auch den Jüngern ergangen, die sich im Saal versammelt haben, abgeschlossen, weil sowieso für sie alles aus war. Aber dann das Brausen des Windes, die feurigen Zungen: Die Jünger, die im Saal ängstlich versammelt waren, werden hinausgetrieben, sie verlieren die Angst, die Enge. Sie wagen Neues, Unerhörtes.
Ein offenbar gut gestellter Mann kommt in eine Bank inmitten der Stadt und erkundigt sich nach einem Sofortkredit über 2000 Euro für eine dringende Auslandsreise. Dafür benötige man schon Sicherheiten, gibt der Bankangestellte zu bedenken. Der Mann legt seinen Autoschlüssel und die Autopapiere auf den Tisch. Der Bankbeamte zahlt die 2000 Euro aus, nimmt die Autoschlüssel und die Papiere und stellt den stattlichen Wagen in die Garage. Nach zwei Wochen kommt der Reisende, zahlt seinen Kredit zurück und dazu Spesen und Zinsen von 17, 48 Euro. Der Bankbeamte hat in der Zwischenzeit herausbekommen, dass es der Bischof ist, der den Kredit aufgenommen hat. Nun erkundigt er sich neugierig, warum er das getan habe, er müsse das doch nicht. „Muss ich nicht!“ antwortet der Bischof, „aber es gab keine andere Möglichkeit, das Auto irgendwo in der Innenstadt zu parken, und noch dazu um knapp 20 Euro!“
Wenn man ein bisschen Geist walten lässt, gibt es doch oft andere, und zwar durchaus gute Wege. Nicht dass der Bischof in der Geschichte vom Heiligen Geist gelenkt sein musste, aber er hat Geist bewiesen, einen überraschenden Weg gefunden. Auch wir sollten uns öfters vom Geist überraschen lassen, sein Wehen dazu nützen, um neue, gute Wege zu gehen. Wir müssen uns aber auch dessen bewusst sein, dass der Heilige Geist uns nicht immer direkt begegnet.
Der Pfarrer stockt plötzlich mitten in der Predigt, steht mehrere Minuten mit verklärter Miene in tiefstem Schweigen da. Die versammelte Gemeinde wartet gespannt und geduldig, bis der Pfarrer mit den Worten fortfährt: „Ich hatte eine Erscheinung.“ Eine Kirchenbesucherin ist stolz darauf, dass ihrem Pfarrer die Gnade einer Erscheinung zuteilgeworden ist, und sie fragt ihn nach der Messe, welcher Art die Erscheinung gewesen sei. Der Pfarrer: „Eine Alterserscheinung.“
Foto: Pixabay