Wir haben die Fastenzeit begonnen, den Weg der Umkehr zu Gott. Damit wir uns auf diesem Weg nicht verlieren und verirren, müssen wir vor das Kreuz Christi treten. Denn ohne Kreuz gibt es kein Christentum. Ohne Opfer gibt es keinen Glauben. Deshalb ist das Christsein schwer, beschwerlich und anstrengend, denn es verlangt das Ganze, keine Halbheiten.
Dort wo es Opfer gibt, dort ist auch Segen. Opfer ist Hingabe, und das ist Leben. Sich dem Anderem zur Gänze hingeben, ohne Einwand und Widerspruch, das ist der Weg Christi und der Weg des Glaubens. Im Opfer der Liebe aufgehen, das ist die Seligkeit des ewigen Lebens.
Warum kommen Menschen in die Ehekrise? Weil es kein Opfer gibt. Warum sind immer weniger Menschen in der Kirche? Weil es kein Opfer gibt. Warum ist uns die hl. Messe zu lang? Weil der Sinn von Opfer verloren gegangen ist. Dort, wo es kein Opfer gibt, gibt es kein Leben, dort gibt es auch Christus nicht. Uns ist nur das Menschliche im Sinn, und nicht das Göttliche.
Um Jesus nachzufolgen, genügt nicht nur die Begeisterung für den Glauben und behagliche Gefühle, es braucht den realen Entschluss und Einstellung. Es braucht eine tiefe Änderung und Wandlung, man muss dem alten, bösen, verlogenen Menschen absagen.
Bis des alte Mensch nicht stirbt, kann der neue nicht geboren werden. Durch die Annahme des Leidens beginnt die Erneuerung, das Wieder-geboren-werden. Menschen, die durch das Leiden hindurch gegangen sind, haben eine große Erfahrung und Erkenntnis, wie sehr sich der Mensch ändert. Sie sind das neue Salz der Erde und das neue Licht der Welt, die mit ihrem unaufdringlichem Zeugnis klar und laut Jesus Christus bezeugen.
Nichts ändert den Menschen so sehr wie die Erfahrung von Kreuz. Stellen wir heute alle Schwierigkeiten unseres Lebens vor Gott, damit er uns erneuert und zu neuen Menschen macht; zu Menschen, die wissen, wem sie glauben.
Machen wir uns heute mit dem hl. Paulus auf zum Zeugnis der Liebe. „Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst.
Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.“