Die Fastenzeit bietet uns jedes Jahr eine einzigartige Gelegenheit, tiefer über den Sinn und den Wert des Christseins nachzudenken, und spornt uns an, aufs Neue Gottes Barmherzigkeit zu entdecken, um auch barmherziger gegenüber unseren Brüdern und Schwestern zu sein. In der Fastenzeit legt die Kirche den Gläubigen bestimmte konkrete Aktivitäten ans Herz, die zu tun sie eingeladen sind: es sind dies das Gebet, das Fasten und das Bringen von Opfer (Almosen).
In meiner Betrachtung möchte ich bei der Praxis von Schenken und Opferbringen stehenbleiben, die ein konkretes Werk der Hilfe für Notleidende darstellen. Die Worte Jesu: „Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon dienen!“ helfen uns, auch mit anderen das zu teilen, was wir durch die Gnade Gottes besitzen. Das Evangelium lehrt uns, dass wir nicht Eigentümer, sondern Verwalter der Güter sind, die wir besitzen. Und deshalb sind wir Vermittler der Vorsehung Gottes an den Nächsten. Die Heilige Schrift lehrt uns, dass eine größere Freude im Geben als im Nehmen besteht.
Jedes Mal, wenn wir aus Liebe gegenüber Gott unsere Güter mit dem notleidenden Nächsten teilen, kommt alles als Segen in der Gestalt von Frieden, innerer Zufriedenheit und Freude zurück. Und nicht nur das: der Apostel Petrus zählt zu den geistlichen Früchten des Schenkens auch die Vergebung der Sünden. Das Schenken nähert uns nicht nur dem Nächsten an, sondern auch Gott und kann ein Instrument der aufrichtigen Umkehr und Versöhnung mit Gott und den Menschen sein.
Das Opfer erzieht zur großherzigen Liebe. Der hl. Joseph Cottolengo pflegte folgenden Rat zu geben: „Zählt nie das Geld, das ihr spendet, denn ich sage immer so: wenn für das Schenken gilt, dass meine Linke nicht weiss, was die Rechte tut, dann muss auch die Rechte nicht wissen, was sie selbst tut.“
Gehen wir den Familien entgegen, die beim Erdbeben in der Diözese Sisak ihr Haus verloren haben und unterstützen wir die humanitäre Hilfsaktion „Ein Dach für Kroatien“. Jede Spende für den Bau eines Holzhauses kehrt als Segen zu uns zurück.