In seiner Ansprache in der syrisch-katholischen Kathedrale „Unsere Liebe Frau der Erlösung“ in Bagdad am 5. März dieses Jahres sprach Papst Franziskus von der Hoffnung: „Wir wissen, wie einfach es ist, vom Virus der Mutlosigkeit angesteckt zu werden, das sich manchmal um uns herum auszubreiten scheint. Und doch hat uns der Herr einen wirksamen Impfstoff gegen dieses böse Virus gegeben: Es ist die Hoffnung; die Hoffnung, die aus dem beharrlichen Gebet und der täglichen Treue zu unserem Apostolat erwächst. Mit diesem Impfstoff können wir mit stets neuer Energie voranschreiten, um als missionarische Jünger und lebendige Zeichen der Gegenwart des Reiches Gottes, des Reiches der Heiligkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens die Freude des Evangeliums zu teilen.“
Gerade in Gebieten des Unfriedens, der Verfolgung der Christen wie im Irak braucht es diese wirksame Hoffnung, die Menschen in den schwierigsten Situationen trägt, es bedarf der Menschen, die diese Hoffnung leben. Der Papst ist für die Menschen ein solches Zeichen der Hoffnung, dass es eine Beendigung des babylonischen Exils geben kann, wie in der Lesung zum Sonntag in der alttestamentlichen Lesung gezeigt wird. Aber auch wir brauchen diese Hoffnung.
Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen Sohn gesendet hat, wie es im Evangelium heißt, ist immer einer, der „dazwischenkommt“, der Zeiten der Not beendet. Die Menschen aber lieben die Finsternis oft mehr als das Licht. Dabei stellt sich die Finsternis oft so verführerisch dar, dass sie als Licht erscheint. Und viele Menschen wollen nicht aus dieser verführerischen Finsternis heraus. Sie fürchten, dass Gott dazwischenkommt.
Im Staatsgefängnis von Texas betritt der Wärter die Todeszelle und verkündet dem Delinquenten, dass ihn vor der Hinrichtung ein Gourmetmenü mit allen Finessen erwartet. Der Todeskandidat strahlt über das ganze Gesicht, wird aber plötzlich ernst und stößt hervor: „Hoffentlich kommt da keine Begnadigung dazwischen.“
Die Begnadigung wird als Bedrohung des Zustands gesehen, von dem man zu profitieren glaubt. Man sieht das ja auch am Irak: So manche hoffen, dass der Friede nicht dazwischenkommt, um ihre Interessen verfolgen zu können.
Hier können die Christen, die schwer unter der Verfolgung leiden, wirksame Zeichen der Hoffnung sein. „Vergessen wir nie, dass Christus vor allem durch das Zeugnis eines Lebens verkündet wird, das von der Freude des Evangeliums verwandelt wurde.“ So der Papst, der zeigt, dass Gott dazwischenkommen kann.