Unglaublich, was sich Menschen alles einfallen lassen, um bekannt zu werden, Erste zu sein, von den Menschen geehrt und gefeiert zu werden. Aber dass man auch ohne große Einbildung und Aufgeblasenheit groß werden kann, zeigt auch das Beispiel des hl. Josefs.
Von ihm sagt das Evangelium, dass er gerecht war, was bei den Juden soviel bedeutet wie vollkommen und heilig. Papst Pius IX. erhob ihn zum Patron der Katholischen Kirche, Papst Pius XII. stellt ihn als Fürsprecher der Arbeiter vor. Das Volk ruft ihn als Patron für eine glückliche Todesstunde an. Und Papst Franziskus hat das Jahr 2021 dem heiligen Josef gewidmet.
Dieser Wunsch ist in den Monaten der Pandemie gereift, als sich Menschen aufopferten, die nicht auf Titelseiten von Zeitungen oder im Fernsehen vorkommen, aber heute zweifellos eine bedeutende Seiteunserer Geschichte schreiben: das sind Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, wirklich viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet.
Wie viele üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern. Wie viele Väter, Mütter, Großväter und Großmütter, Lehrerinnen und Lehrer zeigen unseren Kindern mit kleinen und alltäglichen Gesten, wie sie einer Krise begegnen und sie durchstehen können, indem sie ihre Gewohnheiten anpassen, den Blick aufrichten und zum Gebet anregen. Wie viele Menschen gibt es, die beten, die sich zur Verfügung stellen und sich für das Wohl aller einsetzen.
Sie alle haben im hl. Josef ein Vorbild gefunden, wie sich in der Vorsehung der Plan Gottes verwirklicht. Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung.
In dieser Zeit, da viele danach streben, Erste in der Welt zu sein, ist der hl. Josef ein Vorbild für uns Gläubige, wie in der Tiefe und Verborgenheit seines Herzens die Stimme Gottes erlauscht und Sein Wille getan werden muss. Möge uns der hl. Josef vom Herrn einen demütigen, festen Glauben erbitten, dass wir zu jeder Zeit sagen können: «Dein Wille geschehe!»