Im Traum erscheint einem 60-jährigen Mann ein Engel und verkündet: „Ein Wunsch steht dir frei. Gott will dir eine neue Oster- und Lebenserfahrung schenken. Überleg dir aber gut, was Du Dir wünscht. Gott erhört Gebete, aber oft ganz anders als wir denken.“
Der Mann überlegt und wünscht sich dann, die Frage, ob das sehr christlich ist: „Ich möchte eine um 30 Jahre jüngere Frau.“
Als er am nächsten Morgen aufwacht, ist er 90.
Leben steht immer in Beziehung, in Beziehung zur Partnerin, zum Partner, in Beziehung zu Eltern, zu Familienangehörigen, zu Freunden. Unser Leben hängt vom Leben anderer ab, und deswegen ist es umgekehrt auch wichtig, darauf zu achten, wie wir mit unserem Leben das Leben anderer beeinflussen.
Wir müssen das Leben so gestalten, dass diese Beziehung zu anderen, zu Tieren, zu Pflanzen, zum Geschaffenen insgesamt so werden kann, dass sie das Leben fördert und steigert.
Ostern ist das Fest des Lebens. Wir sehen das in der Natur, im Aufblühen der Pflanzen, in der Geburt von Tieren, daran, dass die Menschen in die Natur drängen.
Dieser Bezug zum Leben ist der tiefste Grund auch unseres Glaubens. In der Apostelgeschichte (Apg 3,15) wird Jesus Christus von Petrus als Anführer des Lebens bezeichnet. Wie das angesichts des Leidens und Sterbens? Ist das nicht genau das Gegenteil?
Zum Leben gehört auch der Tod. In seiner letztlichen Unverfügbarkeit zeigt sich auch die Unverfügbarkeit des Lebens. Leben ist immer verdanktes Leben, von anderen anhängiges Leben im positiven wie im negativen Sinn. Leben ist immer in der Beziehung zum Leben anderer, wie der Witz am Anfang zeigt. Die Befreiung von Todesbanden durch Gott besteht nun nicht darin, dass der Tod als solcher abgeschafft wäre.
Vielmehr wird er hineingenommen in den Zusammenhang des Lebens. Der Tod ist abgeschafft als Beendigung des Lebens, er wird zur Vollendung des Lebens in Fülle. Die Gleichung des Lebens lautet nun nicht Leben – Tod – aus!, sondern Leben – Tod – Leben. Dies sollten wir auch mit unserem Leben weitergeben, unsere Erlösung kann dann in die Erlösung anderer münden.
„Bessere Lieder müssten sie mir singen, dass ich an ihren Erlöser glauben lerne: erlöster müssten mir seine Jünger aussehen!“, sagte Nietzsche.
Ein Predigtlehrer erklärte den angehenden Predigern: „Wenn Ihr vom Himmel predigt, lasst Euer Gesicht strahlen. Wenn Ihr von der Hölle predigt, da genügt Euer normales Aussehen.“ Singen wir bessere Lieder des Lebens in der Auferstehung Christi!