„Wenn unsere Erde so klein ist und das Weltall so groß, wie können wir dann glauben, dass Gott uns wahrnimmt und auf uns achtet?“
So die Frage einer Frau an den Astronomen nach seinem Referat. „Das, gnädige Frau, hängt davon ab, wie groß Sie sich Gott vorstellen.“ So die Antwort des Astronomen.
Die Größe Gottes liegt nicht in der räumlichen Ausdehnung, sondern in der Beziehung, die Gott zu den Menschen hat.
Die ganze Welt ist ein In-Beziehung-Sein. Gott ist es, der sich für uns schenkt, der in der Beziehung zu uns tritt. „In ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir“, wie Paulus in seiner Rede am Areopag sagt. Und Papst Benedikt XVI. hat es folgendermaßen ausgedrückt: Der Mensch trägt das „Erbgut“ der Dreifaltigkeit in sich, das Erbgut des Gottes, der als Dreifaltiger Liebe ist. Gott ist nicht der unbewegte Beweger, wie es die griechische Philosophie zu zeigen versuchte, sondern Gott bewegt sich in der Liebe in sich und auf den Menschen hin. Der Mensch ist hineingenommen in diese Liebesbeziehung Gottes.
In der Liebe fällt vieles zusammen, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, etwa die Größe Gottes und die Kleinheit des Menschen. Auf der Verpackung eines -Bügeleisens einer gewissen Marke war zu lesen: „Die Kleidung nicht während des Tragens bügeln.“ Auch wenn das Zeit sparen würde, es ist wirklich nicht zu empfehlen, die Hose oder das Hemd auf dem Körper zu bügeln.
Aber wäre die Kleidung dann nicht perfekt angepasst? Gott bügelt nicht unsere Kleidung am Körper, er begegnet uns aber direkt im Leben, ohne von unserer Situation wegzusehen oder diese unabhängig von uns zu sehen. Hier wirkt der Geist Gottes als jene Beziehung, die das Leben im Leben formt. Gott steht in der Dreifaltigkeit direkt in den Liebesbeziehungen zu den Menschen und unter den Menschen.
Er versteht das Leben der Menschen, nicht nur theoretisch, sondern in der konkreten Wirklichkeit, nicht wie abgelegte Kleidung.
„Sag mal, versteht euer Trainer wirklich etwas von Fußball?“ So die Frage eines Anhängers des Vereins an einen Spieler. „Aber klar doch! Vor dem Spiel erklärt er uns, wie wir gewinnen können, und nach dem Spiel analysiert er, warum wir verloren haben!“
Gott ist mit uns direkt im Spiel, in seiner dreifaltigen Zuwendung, in ihm klärt sich unser Leben in den vielfältigen Beziehungen, alles Leben liegt in der Begegnung.