Wir kennen das aus dem Sport: So manchem Sportler wird das Training zu hart, es geht nach Ansicht eines Spielers zu wenig weiter, und er oder sie verlässt den Verein. Und der eine zieht oft den anderen mit, zum Schluss bliebt dann ein harter Kern, der oft gar nicht mehr so hart ist. Man könnte sich vorstellen, dass der Trainer dann die Frage stellt: „Wer will noch gehen?“, um wieder Ruhe in die Mannschaft zu bringen.
Geht es nicht auch Jesus mit den Aposteln im Evangelium vom Sonntag so? Vielen sind die Worte Jesu zu fordernd geworden, sie verlassen ihn. Jesus hat kein Schönwetterprogramm. Dann die Frage an die Jünger: „Wollt auch ihr gehen?“ Dies ist eine Frage, die zur Entscheidung herausfordert, sie ist auch an uns gerichtet. Die Frage richtet sich an das Vertrauen der Jünger: Können sie noch zu dem stehen, was Jesus verkündet? Haben sie das Gefühl, sich noch auf Jesus verlassen zu können?
„Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes!“ Diese Antwort des Petrus zeigt, dass die Apostel an Jesus glauben und aus diesem Glauben heraus die Erkenntnis kommt, dass Jesu Worte und Taten für sie Leben bedeuten. Zuerst ist also der Glaube, dann kommt das Erkennen. Petrus sagt ja nicht, dass sie zuerst erkannt haben und dann geglaubt, sondern eben umgekehrt. Erst der Glaube schafft die Grundlage für das Verstehen, erst der Glaube öffnet die Augen für das Erkennen.
Die Aufnahme in den Himmel soll mit einem Fragebogen beschleunigt werden. Der Papst, ein berühmter Theologieprofessor und ein Schüler erscheinen an der Himmelstür. Ihnen wird der Fragebogen ausgehändigt: „Fürchte dich nicht“, ist die erste Regel, die am Fragebogenanfang steht, dann: „Übereile nichts, sondern lies alle Punkte durch, bevor du den Fragebogen ausfüllst.“ Danach eine lange Liste von hoch komplizierten Fragen aus der Kirchengeschichte, der Moral, der Dogmatik, nur schwer zu beantworten! Die Drei machen sich ans Ausfüllen.
Als Petrus nach einer halben Stunde zurückkommt, sitzen der Papst und der Professor mit rauchenden Köpfen da und arbeiten noch hektisch. Der kleine Junge ist schon längst fertig. Er hat die Anweisung befolgt, den Fragebogen in Ruhe durchzulesen. Als letzter Punkt findet sich dort nämlich die Aufforderung: „Vergiss alle diese Fragen, schreib nur noch rechts oben deinen Namen hin, gib den Fragebogen ab und vertrau darauf, dass dein Richter einer ist, der dich gernhat.“ Aus diesem Glauben kann dann Erkenntnis kommen.