Wir sind schon müde von den Worten, den vielen Worten, von jenem „wir sollten“, von den großen Versprechungen. Der Mensch kann dem anderen nicht mehr glauben. Es ist, wie wenn die Inflation der Worte auch unseren christlichen Glauben getroffen hätte. Das Christentum ist für einige zur Religion schöner Worte und Versprechen geworden, aber nicht der Praxis. Wir alle wissen, was wir tun sollten, aber wir tun es nicht. Wir brauchen nicht mehr große Propheten, sondern jene, die auch das tun, was sie sagen.
Papst Franziskus hat dies auf seine besondere Art gesagt: Um die Welt zu ändern, müssen wir gut gegenüber jenen sein, die uns dies nicht zurückerstatten können. Und der große Shakespeare bestätigte es: Wer redet, tut wenig, davon könnt ihr sicher sein. Wir brauchen Hände, und nicht Reden! Taten sind der Beweis des Lebens, Worte sind nur Ermahnungen.
Die Liebe ist der Kern des christlichen Glaubens. Von solcher Liebe hängt auch die christliche Glaubwürdigkeit, die Kraft der Glaubensgemeinschaft ab.
Wir leben in einer Zeit, in der dem Leid und der Not der Rücken gekehrt wird. Wir haben den Sinn für Solidarität verloren. Besonders wenn der andere, der unsere Hilfe braucht, nicht aus unserem Volk ist und nicht aus unserem Glauben kommt. Es ist schwer, mit anderen, die wir nicht kennen, mit Fremden, vor denen wir uns fürchten, solidarisch zu sein. Aber Solidarität ist ein grundlegendes Zeichen des christlichen Glaubens.
Auf der Welt gibt es viel Not, angefangen von Afghanistan, über Haiti bis in den Südsudan. Wie jedes Jahr bittet die Caritas auch heuer im August um Spenden und Unterstützung für die Armen und Hungrigen auf der Welt. Seien wir nicht gleichgültig, sondern helfen wir. Wir brauchen nicht große Worte, sondern große Taten.