Es lebte einmal ein Mann, der hatte fünf Kinder. Jeden Tag klagte er Gott, wie schwer und mühevoll sein Leben ist. Und dann gibt es auch noch soviel Böses in der Welt, Kriege, Naturkatastrophen, Terrorismus. Der Mensch fürchtete sich, weil um uns herum soviel schlechte und böse Menschen sind, die uns schaden wollen, die auch noch stehlen und morden. Warum, lieber Gott, tust du nichts, damit wir in Ruhe leben können, das war sein tägliches Gebet.
Eines Tages entschied Gott, ihn zu besuchen und zu bitten, er möge ihm doch helfen, die Erde von bösen Menschen zu befreien. So grüßte er ihn und sagte: Es fällt mir schwer zu hören, wie du mich jeden Tag beschuldigst und anklagst, deshalb habe ich einen Vorschlag und eine Bitte an dich.
Ich bitte dich, hilf mir, und ich werde im Gegenzug die Erde von schlechten und bösen Menschen befreien. Der Mensch ist vollauf begeistert und ruft: Sag mir, was muss ich tun, ich werde alles tun, nur damit ich in Frieden leben kann. Gott sagte: Von deinen fünf Kindern muss ich vier für das Himmelreich auswählen, und nur eines für die Hölle. Ich überlasse es dir, auszuwählen, welches von ihnen du in die Hölle schicken willst. Der Mann vollkommen überrascht antwortete: „Wie könnte ich das, wie kann ich unter meinen Kindern wählen, denn sie sind mir alle gleich, ich liebe sie alle! Was bist du doch für ein Gott? Wie kannst du überhaupt von mir so etwas verlangen?“
Gott lächelte und sagte: „Ich werde dir helfen, zu wählen. Dein ältester Sohn ist nicht gehorsam, es stiehlt und bestiehlt dich und auch andere und kauft Drogen. Was meinst du, soll ich ihn in die Hölle schicken, er ist ohnehin nicht auf dem rechten Weg?“ „Nein“, schrie der Mann, „er ist mein Kind, auch wenn er schlecht ist, dennoch ist er mein, ich liebe ihn. Verlang nicht von mir, dass ich meine Kinder opfere.“
Gott umarmte den Mann und sagte: „Ich freue mich, dass du so denkst und jedes Kind gleich viel liebst. Weißt du, auch mir geht es so. Es ist schwer, die Erde von bösen Menschen zu befreien, denn ihr alle seid meine Kinder, die guten und die bösen. Ich liebe euch alle und freue mich über jeden von euch.“
Da begann der Mann über diese Worte nachzudenken und sich ganz tief darüber zu schämen, dass er früher immer Gott angeklagt und beschuldigt hat.