Es ist ein Witz, der auch vor dem Vatikan nicht halt gemacht hat. „Wieviel Menschen arbeiten hier?“, fragt ein Reporter den Papst. Der antwortet: „Wenn es hoch kommt, die Hälfte!“
Um ein Werk schaffen zu können, bedarf es der Zusammenarbeit vieler Menschen. Auch wenn sich vielleicht nicht alle in gleicher Art und Weise und in gleichem Einsatz in die Arbeit einbringen, sie haben einen wichtigen Anteil am Werk, das vollendet werden soll.
Mit der Arbeit schaffen die Menschen eine der Voraussetzungen für das Gelingen ihres eigenen Lebens, des Gedeihens des Betriebes und der Entwicklung der Gesellschaft. Damit haben sie auch ein Recht auf einen gerechten Lohn, der der Befriedigung ihrer Bedürfnisse dient.
Was der gerechte Anteil ist, darüber gibt es oft verschiedene Ansichten, wie das folgende Beispiel zeigt, und es gibt immer Gründe, darüber zu streiten.
Der Angestellte wird bei seinem Vorgesetzten vorstellig: „Sie haben mir doch mehr Gehalt versprochen, wenn Sie mit mir zufrieden sind.“ Der Chef gibt dem Mann Recht, sofort aber gibt er zu bedenken: „Aber wie kann ich mit jemandem zufrieden sein, der mehr Geld möchte!“
Jedenfalls weist aber schon der Verfasser des Jakobusbriefes, aus dem die Lesung zum Sonntag genommen ist, auf das Unrecht hin, den arbeitenden Menschen nicht ihren gerechten Anteil zu geben: „Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel.“ Es ist also eine himmelschreiende Sünde, den Arbeitern den gerechten Lohn vorzuenthalten.
Natürlich muss der Mensch aber auch seine Leistung bringen, er muss sich der Mühe - und Arbeit ist auch Mühe- unterziehen, das ihm Mögliche zu tun, um ein Werk gut vollenden zu können. Mit Arbeit wird zu einem Werk beigetragen, Arbeit ist aber mehr, auch soziales Treffen und Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.
Arbeit ist also mehr, Arbeit ist aber nicht alles. Gerade in unseren jetzigen Herausforderungen ist es wichtig, eine Arbeitsordnung finden, die den Menschen nicht nur den gerechten Lohn zukommen lässt, sondern auch die Möglichkeit schafft, dass der Mensch die Arbeit einbauen kann in ein gelungenes Leben.
Es stehen sich oft verschiedene Ansichten gegenüber, was wirklich das Gerechte ist, jedenfalls aber ist das Ungerechte meist leichter zu erkennen.
„Chef, mein Gehalt steht in keinem Verhältnis zu meinen Leistungen!” Darauf der Chef: „Das stimmt, aber wir können Sie doch nicht verhungern lassen.”