„Jeder muss selbst wissen, was für ihn am besten ist!“ So antwortete ein österreichischer Nationalspieler, der als Impfskeptiker bekannt ist, in einem Interview, in dem es um das Impfen ging.
Und es stimmt, Eigenverantwortung ist etwas Wichtiges, die Entscheidung ist Teil der Selbstbestimmung des Menschen. Die Antwort zeigt aber zugleich auch eine Ausrichtung, die für heute charakteristisch zu sein scheint: das Beste für sich, nicht für die Mannschaft oder die Bevölkerung, die Gesellschaft steht im Vordergrund.
Die Menschen bleiben heute sehr oft bei sich stehen und schauen nicht auf das größere Ganze. Die Ausrichtung auf das größere Ganze, ist sie aber nicht auch gefährlich? Kann es nicht sein, dass der Einzelne für das, was jemand anderer als das größere Ganze ausgibt, geopfert wird. Dies ist dann der Fall, wenn der, der das Gemeinschaftliche beschwört, auch nur auf sich selbst schaut.
Der Mensch ist aber ein Wesen, das sich übersteigt, über sich hinausgeht, um zu sich zu kommen. Der Mensch muss den Umweg über den anderen und über Gott nehmen, um ganz zu sich zu kommen. Um beim Fußball zu bleiben: Am besten für dich spielst du, wenn du für die und mit der Mannschaft spielst. In Zusammenhang mit der Mannschaft kann der einzelne Spieler glänzen, der Einsatz für das Ganze nützt dem, der sich dafür einsetzt.
Dies war ja auch der Gedanke, den Paul Gludovatz, ein Eberauer, als Fußballtrainer besonders jungen Menschen vermittelte.
Wir feiern am Ende des Kirchenjahres das Christkönigsfest. Dieses scheint ein wenig aus der Mode zu sein. Könige gehören einer alten Zeit an. Ist Christus auch etwas für die Vergangenheit, für heute nicht mehr wichtig, ein Versatzstück von längst Vergangenem? Dazu noch sagt Jesus zu Pilatus: „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt.“ Wir leben aber in dieser Welt! Was soll also Christus, der König?
Gott führt uns über uns selbst hinaus, das ist wichtiger denn je, wo wir uns gerne in das Hier und Jetzt, auf uns selbst verstricken. Der Mensch braucht diesen Blick nach vorne und nach oben, über sich selbst hinaus, um das Beste in dieser Welt tun zu können, und das in Gemeinschaft. Die Ahnung des Kommenden macht uns fähig zur Gestaltung des Jetzt.
Der Blick auf den Ersten, Besten seiner Art, auf den Obersten – das die Bedeutung von König – führt uns zum Besten für uns selbst und für das, wofür wir verantwortlich sind. Christus ist König, nicht damit der Mensch klein erscheint, sondern damit er zu wirklicher Größe gelangen kann.