In der Liturgie der zweiten Adventwoche begleitet uns Johannes der Täufer. Er ist anders als die anderen Menschen. Jesus sagt von ihn, dass es unter allen Menschen keinen größeren als Johannes gibt. Gerade deshalb hat Johannes auch ein besonderes Charisma; er ruft uns auf, auf den rechten Weg zurückzukehren; er spricht die Wahrheit aus, die viele Menschen nicht hören wollen.
Ein Professor, er stammte aus Afrika, kam zu seinem Freund, einem Professor aus Wien, auf Besuch. Sie spazierten zusammen durch die Straßen Wiens, betrachteten die Leute und sprachen miteinander. Der Professor aus Afrika blieb auf einmal stehen und fragte seinen Wiener Freund: „Horch, hörst Du das?“ Der Professor aus Wien blieb auch stehen, horchte und sagte: „Ja, ich höre, wie Autos fahren, wie sich die Menschen unterhalten, ich höre Musik aus der Kaffeebar, das Geräusch der Teller aus dem Restaurant.“ „Nein, ich höre etwas anderes; ich höre Vogelgesang.“ „Das ist nicht möglich“, antwortete der Wiener Professor, blieb nochmals stehen, lauschte und sagte: „Ich höre nichts.“ Da zeigte der aus Afrika kommende Mann auf einen Baum und meinte: „Schau, ein kleiner Vogel, hör doch, wie schön er singt.“ Da entgegnete ihm der Wiener: „Ihr in Afrika hört besser als wir in Europa.“ Darauf erwiderte der afrikanische Professor: „Da hast Du aber nicht recht!“ Er nahm eine 2,-Euro-Münze und warf sie auf den Asphalt. Sogleich blickten sich die Menschen, die in der Nähe waren, um und einer hob das Geldstück von der Straße auf. „Siehst Du“, sagte der afrikanische Professor, „der Vogel war lauter als das Geldstück, aber die Menschen haben ihn nicht gehört. Als aber das Geldstück auf die Straße fiel, haben sich alle umgedreht. Sie hören eben das, was sie hören wollen.“
Johannes ruft in der Wüste, er ruft auch uns im Advent zu, dem Herrn den Weg zu bereiten! Ob sich wohl jemand finden wird, der das Wort Gottes hören und es befolgen will?