Ein junger Mann fuhr mit seinem Fahrrad auf dem Gehweg und stieß eine ältere Frau, die einen Spaziergang machte, um. Anstatt der Frau beim Aufstehen zu helfen, fuhr der Radfahrer weiter und lachte noch darüber. Aber die Frau rief ihm hinterher: „Hör zu, junger Mann, du hast gerade etwas verloren!“ Der Bursche fing an, um sich herum zu schauen, auf die linke Seite, dann auf die rechte Seite! Daraufhin schaute ihm die Seniorin tief in die Augen und sagte: „Hör auf zu suchen. Das, was du soeben verloren hast, kannst du nie mehr finden. Du hast soeben deine Menschlichkeit verloren. Du musst nämlich wissen, dass dein Leben wertlos ist, wenn du keinen Respekt, kein Mitgefühl für andere und keine Würde und Ehre hast.“
In diesen Tagen werden wir von einer Tragödie überrascht und erschüttert, von der wir meinten, dass sie in Europa nicht mehr möglich sei - von einem neuen Krieg, vom Krieg in der Ukraine.
„Jeder Krieg hinterlässt die Welt schlechter, als er sie vorgefunden hat. Krieg ist ein Versagen der Politik und der Menschheit, eine beschämende Kapitulation, eine Niederlage gegenüber den Mächten des Bösen“ - diese Worte in russischer und ukrainischer Sprache schrieb der Papst in einem Tweet.
Wer Krieg führt, hat seine Menschlichkeit verloren. Er hat keine Achtung vor einem anderen Volk, er schaut nicht auf das konkrete Leben der Menschen, sondern setzt vor alles andere seine Interessen und seine Macht. Er entfernt sich von den Menschen und vom Willen Gottes.
Zeigen wir deshalb in dieser Fastenzeit allen Ukrainern und Ukrainerinnen, dass wir in ihrem Schmerz, ihrer Angst, ihren Sorgen und in ihrer Besorgtheit mit ihnen sind. Beten wir um den Frieden in der Welt und in der Ukraine. Fasten wir für ein Ende der Gewalt und des Krieges. Und vielleicht hat der eine oder der andere ein leeres Haus, ein Zimmer, eine Wohnung für jene, die vertrieben werden. Es ist nie zu spät, Gutes zu tun und Christ zu sein.
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