Das Fasten und die Buße waren immer ein wichtiger Teil des Glaubenslebens und begleiten uns regelmäßig durch das liturgische Jahr. Am Aschermittwoch und Karfreitag fasten wir, manche möchten auch am Freitag kein Fleisch essen, andere fasten sowohl am Mittwoch als auch am Freitag. Schöne alte Bräuche, aber der Großteil der Menschen fastet weniger oder überhaupt nicht mehr. Manche wissen nicht mehr, warum man fasten und wie man fasten soll.
Was ist der Sinn von Fasten? Auch haben wir Fasten mit Diät eingetauscht, was aber nicht das gleiche ist.
Unsere Eltern und Großeltern wußten, was Hunger ist, und wir leben heute im Überfluss. Es wird immer Menschen geben, die arm und hungrig sind, aber bei uns in Europa haben alle genug und sogar zu viel. Ein Zeichen dafür ist, wie viele Menschen übergewichtig sind. Gerade deswegen überhäufen uns die Medien mit verschiedenen Vorschlägen für eine Diät, für gesundes Leben, für Sport.
Alle diese Aktivitäten laden zum Opfer ein, zum Weniger, zur Diät. Aber eine Diät ist nicht Fasten. Die Diät hilft uns, einige Kilogramm zu verlieren, das Fasten aber ist etwas ganz Anderes.
Der Mensch ist Geist, Seele und Leib. Und das, was wir im Glauben tun, ist Ausdruck des Geistes, der Seele und des Leibes. Wenn wir auf Essen verzichten, auf Alkohol und Zigaretten, dann ist das ein Opfer und Buße für den Körper.
Wenn wir nicht feiern wollen und sich freuen, wenn wir keine Hochzeit in der Fastenzeit feiern möchten, dann ist das ein Opfer für die Seele. Das richtige und gültige Fasten ist Opferbringen und Buße auf der Ebene von Geist, Seele und Leib. Ein richtiges Fasten spürt sowohl die Seele als auch der Leib.
Gott hat das Fasten bestimmt und festgelegt, Jesus hat es praktiziert, die Kirche hat es gepredigt und die Mutter Gottes hat es bei ihren Erscheinungen empfohlen. Gerade deswegen ist das Fasten ein starker und grundlegender Teil des christlichen Lebens. Als Christen müssen wir neu diese Säule des Glaubens annehmen und regelmäßig diese Art von Buße praktizieren.
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