Papst Franziskus weist in seiner Ansprache an die Regierungsvertreter anlässlich des Besuchs in Malta auf den Krieg in der Ukraine hin: „Aber gerade aus dem Osten Europas, aus dem Orient, wo das Licht zuerst aufgeht, ist die Finsternis des Krieges gekommen.
Wir dachten, dass Invasionen aus anderen Ländern, brutale Straßenkämpfe und atomare Bedrohungen dunkle Erinnerungen an eine ferne Vergangenheit seien. Doch der frostige Wind des Krieges, der nur Tod, Zerstörung und Hass mit sich bringt, ist anmaßend über das Leben vieler und die Tage aller hereingebrochen. Und während wieder einmal einige wenige Mächtige … Konflikte provozieren und schüren, verspüren die einfachen Menschen das Bedürfnis, eine Zukunft zu gestalten, die entweder gemeinsam sein wird oder gar nicht sein wird.
Jetzt, in der Nacht des Krieges, die über die Menschheit herabgesunken ist, lassen wir bitte nicht zu, dass der Traum vom Frieden entschwindet.“ Das ist die Herausforderung: Ein Mensch kann den Frieden zerstören, aber nur alle gemeinsam können ihn aufbauen. Ein Mensch oder eine kleine Gruppe bringen als Auslöser von Gewalt über viele Tod und Zerstörung, der Krieg wendet sich darüber hinaus gegen das Leben aller, er ist über die Tage aller hereingebrochen, so der Papst.
Der Traum vom Frieden gerät nur zu leicht in Vergessenheit, ja er wird mit Gewalt verdrängt. Wie so ganz anders das Bild des Palmsonntags: Jesus zieht in Jerusalem ein, nicht als gewaltsamer Herrscher, der alles auf einen Schlag regeln, sondern ohne Gewalt den Frieden von unten aufbauen will. Er kommt auf einem Esel daher. Während das Pferd als Reittier im Krieg seinen Einsatz fand und für Luxus und Hochmut steht, ist der Esel ein Hinweis auf Gewaltlosigkeit und Bescheidenheit.
Ist Jesus aber damit nicht zum Scheitern verurteilt? Die Hosanna-Rufe werden bald vom „Kreuzige ihn!“ Geschrei abgelöst. Ist der Friedensfürst gescheitert? Das „Kreuzige!“ ist nicht das Ende, sondern die Auferstehung, das „Der Friede ist mit euch!“ Wenn dies von den Herzen aller ausstrahlt und die Herzen der Verstockten – und das sind nicht nur die der Gewaltherrscher – loslöst von ihrer Gefangenheit durch den Tod, ja erlöst, dann ist der Traum vom Frieden nicht ausgeträumt.
Ein Traumbild: Papst Franziskus feiert mit den Vertretern aller christlichen Gemeinschaften und den Vertretern aller Religionen in der Ukraine am Majdan Auferstehung, als Zeichen dafür, dass der Friede stärker ist als jeder Krieg, und damit gießt er das kleine Pflänzchen Frieden.
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