Dieser Ort, Golgotha oder Schädelhöhe genannt, ist ein Berg, getränkt mit dem Blut vieler gemarterter Menschen, voll von menschlichen Skeletten. Gerade ein solcher Ort wird durch das Leiden des Sohnes Gottes ein heiliger Ort, ein Ort, an dem sich durch Jesu Kreuz die Liebe Gottes und die menschliche Bosheit begegnet sind. Seit damals ist das Kreuz, das bis dahin ein Symbol der Verfluchung war, durch den, der an ihm gekreuzigt wurde, zum kostbaren Zeichen der Erlösung geworden und ein unumgänglicher Weg des anstrengenden Strebens des Menschen zum Himmel.
Heute verehren wir auf besondere Weise Jesu Kreuz. In das Kreuz Christi und in seine Leiden sind alle möglichen Leiden und Martern der Menschen eingesetzt: die physischen, moralischen und geistlichen. Die Haltung Jesu im Leiden ist ein Aufruf für seine Jünger und uns alle.
Wenn wir uns entscheiden, diese Tage im Gebet, Betrachtung, Gottesdienst zu begehen, werden wir auch uns selbst begegnen, dem Menschen, der sich leicht begeistern lässt, aber manchmal auch zweifelt und enttäuscht ist. Deshalb lade ich Dich ein: Gerade jetzt ist die richtige Zeit, um Dich auf den Weg in Deine Kirche zu machen. Auf der Welt, aber auch in unserer Nähe gibt es Krieg, Unruhe, Leid, Angst. Die Menschen in der Ukraine erleiden einen richtigen Kreuzweg, einige sind bereits auf Golgotha, und Du geh in der Karwoche zur Begegnung mit Gott. Helfen wir den getroffenen Menschen mit unserem Gebet, damit sie sich nicht von der Liebe Gottes entfernen und dass sie im Vertrauen auf Gottes Hilfe ihr Kreuz tragen.
Wenn uns bei dieser Begegnung mit Jesus und auf seinem letzten Weg das Herz erbebt, dann ist das der Beginn jenes Glaubens, der uns von Jerusalem über Golgotha zur Auferstehung führt. Zum Schluss bleibt noch ein Gebet zu sprechen: „Jesus, denk an mich, aber auch an all jene, die leiden, wenn du in dein Reich kommst!“
Foto: P. Stefan Vukits OMV