Nach Jesu Leiden und Tod am Kreuz war Angst das vorherrschende Gefühl bei den Apostel. Als sie sahen, was ihrem Lehrer geschehen war, fürchteten sie sich davor, was mit ihnen geschehen werde. Aus Angst hat einer Jesus verraten, der andere verleugnet, die dritten sind davongelaufen, damit sie keiner sieht und auf sie zeigt, dass auch sie Jesu Jünger sind. Sie fürchteten sich und hatten keine Lösung für ihre Angst. Und dazu noch der Verlust von Vertrauen und Selbstvertrauen.
Angst macht den Menschen krank. Sie schließt ihn vom Leben und von anderen Menschen aus. Ein Beispiel dafür ist Thomas, der seinen Freunden nicht glauben wollte. Denn er hatte nicht mehr so viel Vertrauen in sich und so auch nicht in die Apostel. Und wenn der Mensch in Angst lebt, hat er keine Tür, die sich ihm öffnet und Frieden und Sicherheit bereitet. Thomas war so von Angst erfüllt, dass er es ablehnte, zu glauben, der Herr lebe. Wie verunsichert er war, das zeigt auch, dass er einen Beweis haben, dass er Jesu Wunden berühren will, um wieder neu zu glauben.
So wie die Angst durch verschlossene Türen gehen kann, so kann auch jener, der die Angst nehmen kann, durch verschlossene Türen gehen und Frieden bringen. Die Tür zum Herzen des Thomas war durch den Unglauben und den Zweifel fest verschlossen. Es war die göttliche Gnade notwendig, um diese Tür zu öffnen. Und das was Thomas widerfahren ist, das geschieht auch jedem von uns. Angst vor Krieg, Angst vor Krankheit, Angst vor der Zukunft, der Zweifel an der Anwesenheit Gottes, der Zweifel an den anderen Menschen.
Nur der auferstandene Herr kann Frieden bringen und uns von jeder Unruhe und Angst befreien. Gestatten wir es dem Herrn, dass er uns mit seinen geöffneten Wunden die Tür des Vertrauens und des Friedens öffne. Bitten wir um die Kraft, dass wir uns von den Ängsten befreien, die uns begleiten, und zusammen mit Thomas sagen können: Mein Herr und mein Gott!
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