Ein alter Mann von 92 Jahren, schön gekleidet, fast blind, ist soeben in das Altenheim gekommen und wartet, dass für ihn ein Zimmer gefunden wird. Seine Gattin ist gestorben und er konnte zu Hause nicht für sich selbst sorgen. So entschied er, die letzten Tage mit anderen alten Menschen zu verbringen.
Nach einigen Stunden geduldigen Wartens meldete man ihm, dass das Zimmer für ihn vorbereitet ist. Während man langsam zu seinem Zimmer ging, erklärte ihm die Schwester, wie sein Zimmer ist. Begeistert sagte der alte Mann: «Es gefällt mir sehr gut.» «Aber, Sie haben ihr Zimmer noch nicht gesehen, wie können Sie so begeistert reden.»
Der alte Mann antwortete: «Glück hat nicht mit meinem Zimmer zu tun. Glück ist das, wofür sich der Mensch schon im vorhinein entscheidet.
Es ist nicht wichtig, wie das Zimmer ist und was es alles im Zimmer gibt. Wichtig ist, wie die Gedanken in meinem Kopf aufgestellt sind. Ich habe mich bereits jetzt entschieden, dass es mir gefallen wird. Das ist eine Entscheidung, die ich täglich treffe, wenn ich aufwache. Denn ich habe immer die Wahl, ich kann im Bett bleiben und mich ärgern, wie mein Kreuz wehtut, dass ich nicht mehr auf die Beine komme, dass ich nicht mehr gut sehe. Oder ich kann aufstehen und mich freuen, dass ich noch lebe, dass ich mich noch mit anderen unterhalten kann, dass ich noch verstehe und weiß, was mir die anderen sagen. Auch das ist ein Geschenk, das ist Glück, zu denken, dass noch ein Tag zum Leben vor mir liegt.»
Das Alter ist wie ein Bankkonto. Von ihm können wir abheben, was wir angespart haben. Mein Rat ist, in diese Bank der schönen Erinnerungen zu investieren, damit Sie sich an das erinnern können, was schön und angenehm im Leben war und Sie sich noch einen weiteren schönen Tag im Alter machen können.
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