Ein altes Ehepaar stirbt, eine Gnade, sie sterben zur selben Zeit. Gemeinsam gehen sie in den Himmel ein und sehen, dass alles wunderbar ist. Die Frau erinnert ihren Mann daran, dass sie immer voll Freude gemeinsam das Lied: „So ein Tag, so wunderschön wie heute, so ein Tag, der dürfte nie vergeh´n“ gesungen haben. Jetzt sei dieser wunderschöne Tag da. „Nun können wir endlich diesen Tag in vollen Zügen genießen!“ schwärmt die Frau.
Meint der Mann, dass einzig allein die Frau daran schuld daran sei. „Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir das schon dreißig Jahre früher haben können. Aber du wolltest noch unbedingt die diamantene Hochzeit erleben und dass unsere Lebensversicherung fällig wird.“
So ist es mit dem Himmel, wir wollen dorthin und für manche ist es immer zu früh. Aber ist der Himmel nur zeitlich oder örtlich zu sehen? Hat er nicht vielmehr auch in der gelungenen Beziehung einen wichtigen Grund? Dort, wo Menschen in Einheit zusammenleben, dort, wo die Menschen aus der Beziehung zu Gott heraus leben, dort wird Himmel schon hier und jetzt ansatzweise wahr. Und es ist verständlich, dass die Frau aus dem Himmel hier nicht auswandern wollte.
Das Fest Christi Himmelfahrt ist ein solcher Verweis auf eine Welt, in der Beziehung zu Gott Beziehung zum Leben in Vollendung bedeutet. Diese Welt kann hier nicht endgültig erreicht werden, aber immer wieder aufblitzen. Im Wunsch Jesu in den Abschiedsreden, dass alle eins seien, ist ein wichtiger Punkt angesprochen: die Einheit und das friedliche Zusammenleben aus Gott heraus. Dieser tiefe Wunsch nach Einheit wird aber nur allzu leicht durch verschiedene Interessen, Anschauungen oder Werte unterlaufen. Trotzdem kann diese Einheit erreicht werden: durch den gemeinsamen Blick auf Gott.
Wenn Menschen um Christus stehen, so entfernen sie sich von ihm, wenn sie den Blick zuerst auf die Interessen richten, die von außen an sie herangetragen werden. Das sieht man etwa am Krieg an der Ukraine, der verschiedene christliche Kirchen voneinander trennt, weil sich manche als Vollstrecker politischer Ideen, die gegeneinander gerichtet sind, sehen. Auf Christus schauen, bedeutet das Gemeinsame ins Auge zu fassen, das Leben in Fülle, das allen zukommen soll. Je näher wir zu Christus kommen, desto enger rücken wir aneinander heran.
Was sind eine Million Professoren vor der Himmelstür? Die wohl größte Rückrufaktion wegen aufgetauchter Mängel, aufgrund derer die Professoren nie Einigkeit erzielen konnten.
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