Ein Saal mit Menschen, alle mit Kabeln und Geräten wie bei der Gehirnuntersuchung auf dem Kopf, Funken über den Köpfen, zuckende Blitze: Ist das ein modernes Gemälde von Pfingsten? Der Geist zeigt sich hier als ein Supercomputer, der die Menschen in Spannung versetzt, als eine künstliche Intelligenz, ein alles scheinbar zum Besten lenkendes System. Kann man sich den Heiligen Geist so vorstellen, als den zündenden Funken, der von einer zentralen Einheit ausgeht, vom Menschen entworfen, dem Menschen aber auch entzogen?
Es stimmt, Computer können heute vieles besser als Menschen, sie können große Mengen von Daten in kürzester Zeit bearbeiten, sie können besser Schach spielen als die meisten Menschen, sie können Arbeiten viel präziser ausführen als die besten Fachleute, sie können die Zukunft berechnen – soweit diese überhaupt berechenbar ist. Aber trotzdem, wie Pablo Picasso einmal gesagt hat: Die Computer sind unnütz, sie können nur Antworten geben. Diese Antworten verbleiben immer im Denkhorizont des Menschen. Sie verbleiben in der Logik, in der die Supermaschinen programmiert sind. Der Geist dagegen stellt die Frage nach den tiefsten Gründen des Lebens. Er ist dazu noch das Vermögen, das Leben im Lichte der Vorstellung dessen zu verwirklichen, was der Mensch ist und sein könnte. Damit wird die Perspektive geweitet, der Geist führt den Menschen über sich hinaus und gibt ihm Orientierung in einer Zeit, die oft falsch ausgerichtet ist.
Ein Geisterfahrer wird vom Polizisten auf der Autobahn gestoppt. Auf die Anklage des Polizisten, er fahre in die falsche Richtung, antwortet der Autofahrer: „Was heißt hier falsche Richtung? Sie wissen doch gar nicht, wo ich hin will! Mein Navigationssystem weiß es.“ Die in Geräte eingespeiste Richtung muss also nicht immer die passende Richtung angeben. Und die vorgegebene Handlungsrichtlinie muss nicht immer die richtige sein.
Die Kuh eines Bauern ist sehr krank. Besorgt fragt er seinen Nachbar: „Was hast du denn damals deiner Kuh gegeben, als sie so krank war?“ „Salmiak-Geist“, die kurze und eindeutige Antwort. Gesagt, getan. Nach einer Woche sucht der Bauer seinen Nachbarn auf, und sagt vorwurfsvoll: „Meine Kuh ist gestorben!“ Darauf der andere: „Meine damals auch!“
Der Geist führt die Menschen hinaus über das, was man eingespeichert hat oder auch einspeichern kann. Der Geist zeigt in der Frage einen Bezugspunkt, der die Menschen wie die Apostel hinausführt auf das Ganze und nicht in Bruchstücken bei sich lässt. Lassen wir uns herausrufen!
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