Der Synodale Weg bietet einen besonderen Raum, in dem wir unsere Ängste und Freuden, unsere Sicherheiten und Zweifel teilen, aber Träume miteinschließen können. Jedoch gibt es Träume, die wir verwirklichen, und andere, die wir nicht verwirklichen können. Zurzeit werden in den Diözesen weltweit Erhebungen und Umfragen unter den Gläubigen und anderen Menschen guten Willens abgehalten. Die Resultate werden von den nationalen Bischofskonferenzen zusammengefasst und dem Vatikan übermittelt. Auf dieser Grundlage treffen danach die Bischöfe auf kontinentaler Ebene zu gemeinsamen Beratungen zusammen.
Für Papst Franziskus ist der Synodale Weg ein geistliches Geschehen. Der Synodale Weg lädt uns ein, aufeinander zu hören und im gemeinsamen Hören zu erlauschen, was der Heilige Geist von uns will.
„Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei von ihnen“, sagte Papst Franziskus im Interview mit den Chefredakteuren der Jesuiten-Zeitschriften in Europa auf die Frage zum Synodalen Weg in Deutschland.
„Das Problem entsteht, wenn der Synodale Weg von den intellektuellen, theologischen Eliten ausgeht und sehr stark von äußeren Zwängen beeinflusst wird. Es gibt einige Diözesen, in denen der Synodale Weg mit den gläubigen, mit dem Volk, langsam beschritten wird“, fügte der Heilige Vater an. „In der Kirche in Europa sehe ich mehr Erneuerung in den spontanen Dingen, die entstehen: in den Bewegungen, Gruppen, neuen Bischöfen, die sich an das letzte Konzil erinnern.“
In diesem Sinne verurteilte der Heilige Vater jene, die die Kirche restaurieren wollen.
„Die der ‘restauratorischen Gruppen’ ist groß, besonders in den USA”, sagte der Papst und fügte an: “Sie haben nie das Zweite Vatikanische Konzil angenommen. Es gibt Ideen, Verhaltensweisen, die im Grunde das Konzil nicht anerkennen. Ebenso ist es wahr, dass ein Jahrhundert notwendig ist, damit das Konzil Wurzeln schlagen kann. Deshalb haben wir noch 40 Jahre, um zu ermöglichen, dass es Wurzeln schlägt!”, sagte der Heilige Vater.
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