Einige Männer plaudern gelassen in der Sauna, als ein Handy klingelt. „Hallo Schatz, ich bin gerade vor einer Boutique. Die haben einen Nerzmantel ausgestellt zu einem unglaublichen Preis. Was meinst du, soll ich ihn kaufen?“ Der Mann, der das Handy genommen hat, sagt nach kurzem Zögern: „Ja, kauf ihn ruhig.“ Darauf sie: „Oh danke, Liebster. Übrigens, auf dem Weg hierher habe ich beim Autohaus das neueste Coupé gesehen. Nur 150.000 Euro. Ich will dich ja nicht überfordern, aber es wäre eine wunderbare Gelegenheit!“ „Wenn es so ist, kauf es.“, die Antwort. „Vielen Dank. Noch etwas: Weißt du noch, als wir an der Côte d'Azur in den Ferien waren, das Haus auf dem Hügel mit Schwimmbad und Tennisplatz? Die verkaufen es für nur 2 Millionen Euro.“ Er: „Na gut, kauf das Haus.“ Sie bedankt sich überschwänglich. Der Mann legt auf, schaut aufs Handy, lächelt vergnügt, hält das Handy in die Höhe und ruft: „Wem gehört dieses Handy?“
Wenn Wünsche so beherrschend werden, kann es dazu führen, dass man gar nicht mehr merkt, an wen man seine Wünsche richtet, und dann überschwänglich dankt, wenn man sich am Ziel seiner Wünsche glaubt. Der Falsche wird bedankt, die Folgen muss ein anderer tragen. In der Erwartung, dass jemand den Wunsch erfüllt, muss eine Beziehung aufgenommen werden. Und man muss die richtige Ansprechstelle finden.
Das tun die zehn Aussätzigen im Evangelium: Sie wenden sich an Jesus, den sie als Meister und Heiland erkennen. Die aus der Gesellschaft Ausgestoßenen, die durch den Aussatz ausgesetzt sind, erwarten sich eine Einbeziehung durch die Heilung. Jesus fordert sie auf, zu den Priestern zu gehen, sich ihnen zu zeigen, damit sie als Geheilte wieder in die Gesellschaft einbezogen werden. Vielleicht deswegen, weil ihnen die Heilung durch Jesus nicht in der direkten Begegnung bewusst wird, finden die, deren Wunsch erfüllt worden ist, es nicht notwendig zurückzugehen, um ihm zu danken. Nur ein Samariter kommt zurück. Im Dank dem gegenüber, der wirklich heilt, wird nun wirklich Gemeinschaft gestiftet.
Das ist im folgenden Witz wie in der einführenden Geschichte nicht so.
In St. Petersburg fällt ein Mann in die Newa. Laut ruft er um Hilfe, doch kein Mensch kümmert sich. Doch er weiß sich zu helfen. „Nieder mit Putin, den soll der Teufel holen!“, sein lauter Ruf. Sekunden später sind Geheimpolizisten zur Stelle, holen ihn aus dem Fluss und verhaften ihn. Auf dem Weg ins Gefängnis murmelt er: „Ich danke Dir Putin für Deine aufmerksame Geheimpolizei.“
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