Wir feiern diesen Sonntag das Christkönigsfest. Dieses Hochfest wurde 1925 von Papst Pius XI. eingesetzt und nach dem II. Vatikanischen Konzils auf das Ende des Kirchenjahres verlegt.
In meiner Jugendzeit wurde dieses Fest von vielen mit begeisternden Liedern, Umzügen und Gelöbnissen vor allem der Jugendlichen, Christus dem König zu folgen, gefeiert. Was kann uns dieses Fest aber heute noch bedeuten?
Königtum scheint ja etwas zu sein, was nicht in die heutige Zeit, die sich Demokratie auf die Fahnen geschrieben hat, passt. Auch in der Kirche, die sich im II. Vatikanischen Konzil als wanderndes Volk Gottes, also auf die demokratische Seite hin begreift, zeigt sich diese Entwicklung.
Aber das Fest Christkönig hat nichts mit Monarchie, mit Königtum in Bezug auf die Verfassung von Staat und Kirche zu tun. Vielmehr geht es darum, Christus als den zu zeigen, der alle Menschen an sich zieht. Gerade daraus lässt sich Kritik an solchen üben, die sich in einer Demokratie selbst nicht nur als König, sondern nur zu gern an der Stelle Gottes sehen.
Dazu ein Witz: George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump sind gestorben und stehen vor Gott. Gott fragt zunächst Bush: „Woran glaubst Du?“ Bush: „Ich glaube an den freien Handel, ein starkes Amerika, die Nation.“ Gott ist beeindruckt ob dieses Bekenntnisses und sagt: „Komm zu meiner Rechten!“ An Obama gewendet, fragt Gott: „Und an was glaubst Du?“ Obama antwortet: „Ich glaube an die Demokratie, an die Hilfe für die Armen, an den Weltfrieden.“ Gott ist sehr beeindruckt und sagt: „Setz Dich zu meiner Linken!“ Schließlich fragt er Trump: „Was glaubst Du?“ Trump antwortet: „Ich glaube, Du sitzt auf meinem Stuhl.“
Solche Entwicklungen, von denen es heute sehr viele gibt, sind genau das Gegenteil des Christkönigsfestes. Dieses Fest wehrt allen Versuchungen, alles auf Menschen, auf Institutionen zu verkürzen. Indem der Blick auf Christus freigehalten wird, zeigt sich das wahre Ziel des Menschen, das ihn über sich hinaus führt. Christus will alles und alle an sich ziehen, um damit das Heil des Menschen zu ermöglichen. So wie er am Kreuz den Schächer, der bereut, zu sich in sein Reich holt, so will er auch uns in seine Herrlichkeit zu einem vollendeten Leben führen.
Als König, als Bezugspunkt der Sehnsüchte, wehrt er allen Versuchungen der Menschen, sich auf Heilsversprechungen, die auf das Vorläufige zielen, zu verlassen und diesen zu folgen. Damit ist das Königtum Christi aber zugleich auch die Aufforderung, uns in Weggefährtenschaft auf dieses Ziel hin geschwisterlich zu begleiten.
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