Josef und Maria suchen einen Platz. Das war vor mehr als zweitausend Jahren. Sie mussten von Nazareth nach Bethlehem gehen. Sie brauchen einen Schlafplatz. Aber es gibt Schwierigkeiten. Es sind zu viele Menschen, und wer nimmt auch noch eine schwangere Frau auf. Wenn das Kind kommt, weint es und es ist laut. Für diese zwei, für diese drei findet sich kein geeigneter Ort. Schon damals, aber auch heute noch, ist es für Familien nicht so einfach, eine Wohnung zu finden. Deshalb musste das Jesuskind dort geboren werden, wo Hirten ihre Herden hüten. Er wurde in Armut geboren. Schon als Kind haben die Menschen ihn nicht gewollt.
Dennoch: Maria und Josef spüren die Freude des Lebens. Der Stall von Betlehem war schöner und wärmer als die luxuriöseste Wohnung. Hier war mehr Licht, mehr wahre Freude als anderswo in der Welt.
Ich frage mich, hätten wir heute Platz für das Jesuskind? Seine Geburt ist der Beginn dieses wunderbaren Klopfens an die Türen der Menschen. Jesus ist derjenige, der vor der Tür steht und anklopft. Wenn jemand seine Stimme hört und die Tür öffnet, wird Jesus sein Haus betreten.
Es sucht seinen Platz im menschlichen Herzen. Gott denkt stets daran zu den Menschen zu kommen, die ihn gerne empfangen. Leider wollen viele Menschen diese angebotene Liebe nicht. Es ist, als hätten die Menschen nicht die Zeit und nicht den Willen, Gottes Besuch anzunehmen.
Vor zweitausend Jahren gab es keinen Platz für Jesus. Und heute? Die Heilige Schrift ermahnt uns: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!"
Jesus ist in jedem Menschen gegenwärtig, auch im Fremden, im Flüchtling, im Vertriebenen, in der Mutter mit vielen Kindern, in den Alten, für die im Haus kein Platz und keine Zeit mehr ist.
Jesus wurde Mensch, damit wir ihn in jedem Wesen erkennen, welches Mensch genannt wird.
Möglicherweise findet sich heuer zu Weihnachten noch ein kleiner Platz für Jesus in deinem Haus.
Dann sollst du ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gnadenreiches neues Jahr 2023 haben.
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