Der Beginn dieses Jahres ist anders als früher einmal. Es ist, als hätte uns jemand zu dieser Weihnachtszeit Kreuze vor die Krippe von Bethlehem gestellt. Und diese Kreuze erlauben es nicht, die Krippe zu sehen. Einigen wurde Weihnachten tatsächlich zum Karfreitag. Während der Weihnachtszeit starben Menschen, die wir gut kannten. Menschen, welche die Kirche bereichert haben.
Verstorben sind Stefan Bubich, Kantor und Religionslehrer, und Papst Benedikt XVI.
Stefan Bubich war 45 Jahre lang Kantor und leitete den Kirchenchor in Siegendorf. Mehr als 20 Jahre lang war er Kantor bei den kroatischen Wallfahrten in Mariazell, Loretto und Eisenstadt. Jahrelang organisierte er zusammen mit Lehrern und Geistlichen erfolgreich Kinderwallfahrten. Bei der Beerdigung unseres Stefan in der Pfarrkirche Oslip am 23. Dezember zeigte unser Bischof Ägidius Zsifkovics auf das „Liturgische Gesangsbuch“, das vor dem Altar stand, und sagte: „Das ist sein Testament!“ Wie seltsam doch Gottes Wege sind, denn Stefan hat sich sehr darum bemüht, um heuer das neue Kantual vorzubereiten und fertigzustellen, er hat selbst jede Note in das neue Gesangsbuch geschrieben. Als ob er gewusst hätte, dass Gott ihn in die Ewigkeit rufen würde.
Auch Papst Benedikt, ein großer Theologe, aber auch ein großer Freund unserer Diözese, ist in die Ewigkeit eingegangen. Ein Theologe von anerkannter Autorität und großem Glaubenswissen, der sagte: "Wer glaubt, ist nie allein!"
Auch beim Tod von Papst Benedikt, beim Tod von Stefan Bubich war Gott gegenwärtig. Es ist derselbe Gott, der an Weihnachten geboren wurde, und derselbe Gott, der am Kreuz starb.
Foto: Željko Odobašić