2019 gestaltete der Künstler Heinz Ebner im Auftrag der Diözese Eisenstadt ein Fenster für die Partnerdiözese Kanjirapally in Kerala, Indien. Anfang Jänner 2023, nach dreijähriger Corona-bedingter Wartezeit, wurde die "Kerala Madonna" in Indien fertiggestellt.
Die "Kerala Madonna" ist für Bischof Ägidius J. Zsifkovics – ein sichtbares und dauerhaftes Zeichen des Dankes. Anfang Jänner fand sie in der neuen Kapelle von Bischof em. Mathew Arackal ihren Platz.
Seit Jahrzehnten besteht eine innige und intensive Beziehung der Diözese Eisenstadt und der Partnerdiözese Kanjirapally in Kerala, von der Bischof Arackal 2000 bis 2020 das Oberhaupt war. Immer noch finden regelmäßig gegenseitige Besuche zwischen Vertretern der beiden Diözesen statt. Erfahrungsaustausch und gegenseitige Hilfe stehen dabei im Vordergrund.
"Durch die gute Zusammenarbeit mit Bischof Arackal und seine Unterstützung sind unsere beiden Diözesen in den letzten Jahrzehnten immer enger und lebendiger zusammengewachsen. Die gegenseitige Verbundenheit und Hilfe in vielen Belangen sollen in diesem Fenster ihren bleibenden Ausdruck finden!", so Bischof Zsifkovics.
Gestaltet wurde, dem Wunsch Bischof Arackals nach einem Marienthema folgend, eine für die Syro-Malabarische Kirche typische Marien-Ikone: Die frontale Ansicht der Muttergottes mit dem Jesuskind, ebenso frontal mittig auf ihrem Schoß, die rechte Hand des Kindes segnend und in der linken Hand die Schriftrolle.
Das Marienbild ist mit Darstellungen von vier Ereignissen aus der Frohbotschaft, an denen Maria mitwirkte, umrahmt: die Verkündigung durch den Engel Gabriel – die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem – Maria als Pietá mit dem Leichnam Jesu unter dem Kreuz – im Kreise der Apostel zu Pfingsten / Verheißung – Leben – Tod – Auferstehung.
Ihr Heiligenschein, besteht aus zwei Schriftzeilen, welche das Ave Maria-Gebet in malabarischer Schrift lesbar macht, jene Schrift und Sprache, die in Kerala gelesen und gesprochen werden.
„Durch dieses Fenster erinnern mich Maria und Jesus täglich beim Gebet an die Menschen in der Diözese Eisenstadt!“, so Bischof Arackal.
"Das Zuschneiden und Auflegen der tausenden Einzelteile wurden zur Kontemplation und Meditation. Das Arbeiten verlangt natürlich ein hohes Maß an Wissen, Fertigkeit und Ausdauer aber auch an Vertrauen, dass erst das verschmolzene und in den Rahmen eingebaute Glas tatsächlich die erwünschte Kraft und Wirkung erreicht, durch das Licht", sagte Mag. Heinz Ebner.
Zum Abschluss der Montage luden der emeritierte Bischof Mathew Arackal und sein Nachfolger, Bischof Jose Pulickal, im Bischofshof in Kanjirapally zu einem gemeinsamen Abendessen ein. Dabei wurden traditionell Grüße und Geschenke ausgetauscht.
Fotos: Diözese Eisenstadt