Am 25. Februar vor 110 Jahren wurde der erste Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László geboren. Aus diesem Anlass lädt die „DDr. Stefan László Gesellschaft“ am Samstag, 25. Februar 2023, um 18.30 Uhr, zu einer hl. Messe in den Martinsdom in Eisenstadt ein, die Bischof Dr. Paul Iby feiern wird.
Bischof DDr. Stefan László wurde am 25. Februar 1913 in Bratislava geboren und wuchs - nach dem frühen Tod des Vaters - in Trausdorf auf. Seine Mutter Maria, eine Lehrerin, sorgte für eine gute Ausbildung ihres Sohnes.
1931 legte er die Matura ab und begann das Theologiestudium in Wien. Am 19. Juli 1936 wurde er im Stephansdom in Wien zum Priester der Apostolischen Administratur Burgenland geweiht. Am 30. Jänner 1954 wurde Msgr. DDr. Stephan László zum Apostolischen Administrator des Burgenlandes ernannt und am 20. September 1956 von Papst Pius XII zum Titularbischof von Metellopolis. Zu Martini 1956 wurde er im Martinsdom in Eisenstadt als erster Bischof aus dem Burgenland geweiht. Segensreich wirkte und leitete er die neue Diözese mit großer pastoraler Sorge und Aufmerksamkeit bis 1992, als ihm Generalvikar Dr. Paul Iby nachfolgte.
Ein bedeutendes Ereignis im Leben und Wirken von Bischof DDr. Stefan László war die Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 - 1965), wo er Mitglied der Kommission für das Laienapostolat und die Massenmedien war.
Er initiierte zwei Diözesansynoden und zwei Diözesantage:
Vom 9. bis 12. März 1959 fand in Eisenstadt die Erste Diözesansynode statt; als Ergebnis dieser Synode wurde die Kodifikation des Diözesanrechts im Buch mit dem Titel „Erste Synode der Diözese Eisenstadt, 1961“ veröffentlicht und ist seit dem 1. November 1961 verbindlich.
Die zweite Diözesansynode tagte in drei Sitzungen von November 1970 bis Oktober 1971; die Ergebnisse wurden in einer eigenen Publikation herausgegeben.
1980 war der Erste Diözesantag, der für uns Kroaten von großer Bedeutung ist - die Ergebnisse dieses pastoralen synodalen Weges wurden in der Publikation mit dem Titel „Diözesantag 80“ veröffentlicht.
1990 folgte der Zweite Diözesantag - die Ergebnisse wurden unter „Diözesantag 90“ in einer Ausgabe veröffentlicht.
Bischof László nahm wichtige Ämter wahr: so war er in der Österreichischen Bischofskonferenz Referent für die Elektronischen Medien (seit 1954) bzw. für den gesamten Medienbereich (seit 1982), für die Katholische Aktion und ab 1982 für die katholischen Verbände und den Laienrat, die Ungarnseelsorge sowie den Europäischen Hilfsfonds zuständig. Er war Protektor des Österreichischen Bauordens und ständiger Delegierter bei der Jugoslawischen Bischofskonferenz, sowie Mitglied der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Berater der Päpstlichen Kommission zur Revision des Kirchenrechts und des Päpstlichen Rates für die Laien.
Der Höhepunkt seiner Amtszeit war sicherlich der 24. Juni 1988, als Papst Johannes Paul II. die Diözese Eisenstadt besuchte und mit rund 100.000 Gläubigen die heilige Messe am Flugfeld in Trausdorf feierte, wohin auch Gläubige aus Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien kommen konnten. Die besondere Sorge Bischof Lászlós galt uns, den Kroaten des Burgenlandes. Er schuf Strukturen für die Seelsorge in unserer burgenländisch-kroatischen Sprache und erwirkte in Rom die Anerkennung als eigene liturgische Sprache.
Aus dieser Sorge heraus gründete er 1979 die Kroatische Sektion, heute das Kroatische Vikariat, und begleitete und sorgte stets aufmerksam für unseren „Glasnik“, deren erste Nummer 1946 er zusammen mit den heiligen Ölen in unsere Pfarren brachte.
Er starb am 8. März 1995 im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt und wurde am 18. März 1995 in der Krypta des Martinsdomes in Eisenstadt beigesetzt.
Bischof DDr. Stefan László war nicht nur Baumeister der Diözese Eisenstadt, er sah sich vor allem als Brückenbauer im Herzen Europas, wie auch Diözesanbischof Dr. Ägidius Zsifkovics betonte: "Er war ein unermüdlicher und kreativer Brückenbauer im Dienst der Kirche, der den Kontakt zu anderen Volksgruppen und Konfessionen, zu Nachbardiözesen und über den Kontinent hinaus gefördert hat."
Unser Gebet ist wohl der kostbarste Dank unserem ersten Eisenstädter Diözesanbischof Stefan László, einen Burgenlandkroaten! Möge er in Frieden ruhen!
Fotos: P. Stefan Vukits OMV, Archiv Kroatisches Vikariat