Begleitet von Gebeten um ein Ende der Trockenheit hat der orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis) am Samstag am burgenländischen Zicksee die traditionelle Wasserweihe gefeiert. Ungewöhnlich gestaltete sich die Weihe insofern, als sie am Grund des ausgetrockneten Sees stattfand. Seit August 2022 ist der See aufgrund der anhaltenden Dürre in der Region ausgetrocknet.
"Wir haben gebetet, dass das Wasser wiederkommt, obwohl es unmöglich, schwierig scheint. Der Mensch hat immer Hoffnung und er betet, der Christ betet, und das haben wir gemacht", so Metropolit Arsenios im Anschluss gegenüber dem ORF-Burgenland. Als Vertreter für den wegen eines Knochenmarködems in Behandlung befindlichen Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics nahm Generalvikar Michael Wüger an der Feier teil.
Den Auftakt der Feierlichkeiten, die heuer zum sechsten Mal und erstmals wieder nach einer zweijährigen, pandemiebedingten Pause stattfand, bildete eine Göttliche Liturgie in der Kapelle des Klosters in St. Andrä/Zicksee. Den emotionalen Höhepunkt, zu der sich nicht nur zahlreiche Vertreter der orthodoxen und der katholischen Kirche, sondern auch von Medien und Politik versammelt hatten, bildete schließlich die Bitte von Metropolit Arsenios an die versammelten Gläubigen, sich für ein Gebet um ein Ende der Trockenheit auf dem ausgetrockneten Boden des Sees niederzuknien. Gleichzeitig forderte er dazu auf, bis Ostern täglich um 20.00 Uhr für ein Ende der Dürre zu beten.
Die "Große Wasserweihe" in der orthodoxen Kirche ist seit vielen Jahren zu einem festen Bestandteil der religiösen Landschaft Österreichs geworden. Eigentlicher Termin für die "Wasserweihe" ist das Hochfest der Epiphanie am 6. Jänner. An diesem Tag führte Metropolit Arsenios den feierlichen Ritus am Wiener Donaukanal durch. Den ganzen Jänner über war er dann in den orthodoxen Gemeinden in Österreich (und Ungarn) unterwegs, um auch dort den Ritus vorzunehmen.
Foto: Diözese Eisenstadt / Franz Josef Rupprecht