„Handeln – Händeln – Handzeichen“ zu diesen Themen hat der burgenländische Künstler Mag. Heinz Ebner auf Initiative von Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics im Martinsdom Eisenstadt ein neues Fastentuch installiert, begleitet von einem illustrierten Textheft. Ausschnitte des Fastentuchs können in Bild und Wort als Videoclips auf der Homepage der Diözese betrachtet werden (www.martinus.at).
Fastentücher gibt es seit dem 11. Jahrhundert. Ursprünglich verhüllte das Fastentuch, meistens mit einer reichhaltigen Tuchmalerei, die meist prunkvollen Altäre in den Kirchenräumen während der Fastenzeit. Seit einigen Jahren regt das Thema „Fastentuch" Künstler an, neue Darstellungsformen über die biblischen Szenen hinaus zu entwickeln.
Im Martinsdom Eisenstadt wird mit dem Fastentuch das Kreuz abgedeckt.
Die Darstellungen in Form einer digitalen Bildanimation lassen heuer Hände sprechen. Vor dem Hintergrund von drei Textblöcken aus der heiligen Schrift (Genesis - Matthäuspassion - Offenbarung), gleichsam ein Grundraster wie im Zeitungsdruck, formulieren verschiedene Darstellungen von Händen Bezüge zu Mythologie, Religion und Alltag.
Hände geben und nehmen ... einen Apfel
Hände behüten und bewahren ... ein ungeborenes Kind
Hände beten und bitten ... um Linderung
Hände waschen und werden gewaschen ... die Füße eines anderen
Hände verweisen und verurteilen ... auf Fremdes und Unwillkommenes
Hände fesseln und sind gefesselt ... Verbrecher
Hände gieren und geizen ... nach mehr
Hände säen und ernten ... Gewalt und Hass
Hände bedrohen und schlagen ... Wehrlose und Schwache
Hände halten und kleben fest ... an der eigenen Meinung
Hände verdecken und verstecken ... die eigene Scham
Hände finden und schaffen ... Nahrung
Hände stützen und halten ... Schwache und Gebrochene
Hände segnen und stärken, verbinden und lieben, vergeben, heilen und trösten.
Hände erwecken zum Leben!
Foto: Diözese Eisenstadt / Franz Josef Rupprecht