"Die Heiligen erinnern uns daran: "Christus ist unsere Zukunft", nahm Franziskus bei der Generealaudienz am 3. Mai 2023 Bezug auf das offizielle Motto der Pastoralvisite von 28. bis 30. April.
"Während meines Aufenthalts in Budapest konnte ich die Zuneigung aller Ungarn spüren", sagte der Papst bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz.
Bei der Generalaudienz erinnerte er auch anhand von zwei Beispielen an den Besuch: Wurzeln und Brücken.
Wurzeln: "Ich bin als Pilger zu einem Volk gereist, dessen Geschichte - wie Johannes Paul II. sagte - von vielen Heiligen und Helden, umgeben von Heerscharen bescheidener und fleißiger Menschen geprägt ist. Es ist wahr: Ich habe so viele bescheidene und fleißige Menschen gesehen, die mit Stolz die Verbindung zu ihren Wurzeln pflegen", sagte Franziskus.
Die festen christlichen Wurzeln des ungarischen Volkes seien in der Geschichte aber auch auf die Probe gestellt worden, erinnerte der Papst mit Blick auf die kommunistische Zeit an die "Verfolgung durch die Atheisten im 20. Jahrhundert". Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien seien getötet oder ihrer Freiheit beraubt worden. "Doch obwohl versucht wurde, den Baum des Glaubens zu fällen, blieben die Wurzeln intakt: eine verborgene Kirche blieb bestehen, verborgen, aber lebendig, stark und mit der Kraft des Evangeliums", so Franziskus.
Der Unterdrückung durch die Kommunisten sei in Ungarn die "tragische Deportation eines Großteils der jüdischen Bevölkerung vorausgegangen", erinnerte der Papst.
Die Freiheit heute sieht Franziskus auch durch einen "betäubenden materialistischen Konsumismus" sowie einen hedonistischen Egoismus bedroht, wie er weiter sagte. Tendenzen, die wichtige Werte wie Gemeinschaft, Familie und eine gemeinsame Vision zusehends in Vergessenheit geraten ließen.
"Wenn aber das Einzige, was zählt, nur noch ist, an sich selbst zu denken und zu tun, was einem gefällt, dann werden die Wurzeln erstickt", warnte der Papst. "Das ist ein Problem, das ganz Europa betrifft, wo die Hingabe an andere, das Gemeinschaftsgefühl, die Schönheit des gemeinsamen Träumens und die Gründung kinderreicher Familien in der Krise stecken", sagte das Kirchenoberhaupt: "Denken wir also darüber nach, wie wichtig es ist, die Wurzeln zu pflegen.
Brücken: Am Bild der Brücken, für die auch die ungarische Hauptstadt Budapest mit ihren zahlreichen Brücken über die Donau bekannt ist, zeigte der Papst noch einmal auf, "wie wichtig es ist, Brücken des Friedens zwischen den verschiedenen Völkern zu bauen". Die sei in besonderer Weise die Berufung Europas, das als "Brückenbauer des Friedens" gehalten sei, Unterschiede anzunehmen und all jene, die an seine Pforten klopfen, willkommen zu heißen, so Franziskus. "In diesem Sinne ist die humanitäre Brücke, die für so viele Flüchtlinge aus der benachbarten Ukraine geschaffen wurde, die ich treffen konnte, schön, und ich bewundere auch das große Netzwerk der Nächstenliebe der ungarischen Kirche", fügte der Papst hinzu.
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