Mit einem feierlichen Requiem hat die Kirche in Österreich von Pater Benno Mikocki, dem langjährigen geistliche Leiter des "Rosenkranz Sühnekreuzzugs" (RSK), Abschied genommen. Der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, leitete die Begräbnisfeierlichkeiten am Dienstag für den Franziskanerpater, der am 21. April im 91. Lebensjahr heimgegangen war. Die anschließende Beisetzung für eine laut Lackner "große Gestalt des kirchlichen Lebens in Österreich" erfolgte in der Gruft des Wiener Franziskanerklosters.
Das Gebet für den Frieden in der Welt, dem sich Pater Mikocki ein Leben lang verschrieben habe, "dieses Werk muss weitergehen", betonte der Salzburger Erzbischof und Schirmherr des RSK beim Gottesdienst.
Der Verstorbene sei als Beter und Priester nicht nur für viele Menschen prägend gewesen, sondern auch für ihn selbst, so Lackner, der vor vielen Jahren in einem entscheidenden Moment von Pater Benno einen Brief erhalten hatte mit der Einladung, in den Franziskanerorden einzutreten. "Ich verdanke ihm meine Berufung", hielt der Salzburger Erzbischof in sehr persönlichen Worten bei der Predigt fest.
"Pater Benno hat das große Werk von Pater Petrus Pavlicek übernommen und es treu weitergeführt. Es liegt jetzt an uns, ein betendes Gottesvolk zu sein für Frieden unter den Völkern und in den Herzen", betonte Erzbischof Lackner.
An der Begräbnisfeierlichkeit nahmen zahlreiche Priester, Ordensleute und Mitglieder des RSK teil. Der Provinzial der Franziskaner, P. Fritz Wenigwieser, verlas am Ende des Requiems ein Kondolenzschreiben vom Apostolischen Nuncus in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana.
Geboren wurde P. Benno am 18. November 1932 in Wien. Er besuchte das Gymnasium in der Fichtnergasse. 1950 trat er in den Franziskanerorden ein, im Jahr 1956 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1976 war er Assistent des RSK-Gründers P. Petrus Pavlicek und nach dessen Tod 1982 Geistlicher Leiter der Gebetsgemeinschaft. Seit 2014 war er im RSK-Vorstand und somit insgesamt 47 Jahre für die Gebetsgemeinschaft tätig.
Schon bald nach der Gründung des RSK 1947 wuchs die Bewegung durch ihre Gebetsinitiativen für die Freiheit des von den Siegermächten besetzten Österreich stark an. Bittprozessionen durch die Wiener Innenstadt wurden von Tausenden begleitet - unter ihnen immer wieder auch die Spitzenpolicker Leopold Figl und Julius Raab .
Der "Rosenkranz Sühnekreuzzug" umfasst heute rund 700.000 Mitglieder in mehr als 130 Ländern.
Foto: Franz Josef Rupprecht