Im Jahr 2004 entstand in Schachendorf die Idee, eine Fußwallfahrergruppe zu gründen. Zu dieser Zeit hatten bereits viele kroatische Gemeinden eigene Wallfahrtsgruppen, daher bildete sich eine Gruppe junger Leute, die sich aufmachte, um einen Pilgerweg von Schachendorf nach Mariazell zu erkunden. Diese erste Wallfahrtsgruppe bestand aus sieben Pilgern. Damals ging man noch ohne „Navi“, wir hatten lediglich Karten und Berichte von anderen Pilgern aus der Umgebung. Wir fühlten uns wie Entdecker, als wir vom Burgenland in die Steiermark gingen.
Die Wallfahrt der Schachendorfer war immer für viereinhalb Tage ausgelegt - die Distanz beträgt etwa 140 Kilometer. Es war uns immer wichtig, dass es genügend Zeit für Gebete, Lieder, Gespräche und Regeneration gab, da wir auch denjenigen die Wallfahrt ermöglichen wollten, die nicht in einer so guten körperlichen Verfassung waren. Deshalb begleitete uns auch immer ein Auto.
Aus dieser Idee entstand im Laufe der Jahre eine ziemlich große Pilgergruppe, von 15 bis 25 Personen; auch Freunde aus Podgoria schlossen sich manchmal an. Der Weg blieb größtenteils derselbe. Die Etappen führten uns von Schachendorf nach Lafnitz, wo wir im Gasthaus „Rabenbräu“ übernachteten. Die Taverne „Pink“ in St. Jakob im Walde bildete den Abschluss der zweiten Etappe. In der Nähe des Berges „Pretul“ (1850 m) kamen wir nach Mürzzuschlag, wo wir in verschiedenen privaten kleinen Pensionen übernachteten. Schließlich führte uns die Straße nach Frein, wo wir im Gasthof „Freinerhof“ nächtigten. Hier war es immer unterhaltsam und lustig, weil wir hier auch Freunde trafen: aus dem Norden aus Trausdorf und aus dem Mittelburgenland aus Kroatisch Minihof, mit denen uns bis heute eine gute Freundschaft verbindet. Wir durften mit ihnen einziehen, als sie die Mariazeller Wandermuttergottes übernahmen.
Im Jahr 2015 wurde auch uns Schachendorfern diese große Ehre zuteil. Zu Fuß haben wir die Muttergottes abgeholt und nach Schachendorf gebracht. Dies war der Höhepunkt unserer Wallfahrt und ein besonderes Erlebnis für uns. Das Jahr, in dem die Mariazeller Wandermuttergottes in Schachendorf weilte, war ein großer Gewinn für die Pfarre und das religiöse Leben. 35 Wallfahrtsgruppen pilgerten nach Schachendorf.
Selbstverständlich, haben wir die Wandermuttergottes auch zu Fuß nach Mariazell zurückgebracht.
Mittlerweile ist die Fußwallfahrt nach Mariazell eingeschlafen, aber vielleicht können wir sie mit einer neueren, jüngeren Generation wieder erwecken.
Fotos: Pfarre Schachendorf