Im Interview mit argentinischem Journalisten Nestor Castro über persönliche Sicht auf Krankheit und Tod verriet Papst Franziskus, dass er seinen eigenen Tod “als Papst entweder im Amt oder emeritiert und in Rom”, erwarte: “Ich gehe nicht zurück nach Argentinien”. Auszüge aus dem im Frühjahr 2019 geführten Interview veröffentlichte Castro am Samstag, 27. Februar 2021 in der Onlineausgabe der argentinischen Zeitung “La Nacion”.
In dem laut Castro gut einstündigen Gespräch sprach Franziskus auch ausführlich über seine Lungen-OP, die er als 21-Jähriger überstand, sowie seine Angst-Neurose. Die habe ihn früher immer dazu getrieben, “alles jetzt und sofort machen zu wollen. Deshalb muss man wissen, wie man langsamer wird”, so der Papst. Inzwischen habe er seine Ängste ganz gut gezähmt.
“Wenn ich mit einer Situation konfrontiert werde oder mich einem Problem stellen muss, das mich ängstlich macht, halte ich an”, sagte der Pontifex. Dafür habe er verschiedene Methoden. Eine davon sei es, Musik von Bach zu hören. “Es beruhigt mich und hilft mir, Probleme besser zu analysieren.” Entstanden sei seine Angst-Neurose vor allem in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur. So habe er als junger Jesuiten-Provinzial öfter in seinem Auto Menschen versteckt an Militärposten vorbeischmuggeln müssen.
Der Autor des Interviews, Nelson Alberto Castro, ist Journalist, Arzt und Autor. Bekannt wurde er in Argentinien unter anderem durch zwei Fernsehshows. Das Gespräch mit Franziskus ist Teil von Castros Buch “La Salud de los Papas” (Die Gesundheit der Päpste), das in diesen Tagen erscheint. Ähnliche Bücher verfasste er auch über die frühere Staatspräsidentin Christina Kirchner sowie Eva Peron.