Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus am 3. Dezember, anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung an die Menschen, welche in einer Situation der Behinderung leben.
"Ich will euch sagen, dass die Kirche euch liebt und jeden von euch braucht, um ihre Sendung im Dienst des Evangeliums zu erfüllen.“
Jesus ist unser Freund! Er selbst sagt es seinen Jüngern beim Letzten Abendmahl (vgl. Joh 15,14). Seine Worte gelangen bis zu uns und erleuchten das Geheimnis unserer Beziehung zu ihm und unserer Zugehörigkeit zur Kirche. »Die Freundschaft mit Jesus ist unverbrüchlich. Er verlässt uns nie, auch wenn er manchmal zu schweigen scheint. Wenn wir ihn brauchen, lässt er sich von uns finden, und er bleibt an unserer Seite, wo immer wir auch hingehen«, sprach der Papst.
Auszüge aus der Botschaft von Papst Franziskus:
Die Taufe macht jeden von uns zu einem vollgültigen Mitglied der Gemeinschaft der Kirche und schenkt jedem, ohne Ausschluss oder Diskrimination, die Möglichkeit auszurufen: „Ich bin Kirche!“. Die Kirche ist in der Tat euer Zuhause! Wir alle zusammen sind Kirche, weil Jesus sich entschieden hat, unser Freund zu sein. Sie ist – das wollen wir immer besser in dem synodalen Prozess lernen, den wir eingeschlagen haben – »keine Gemeinschaft der Vollkommenen, sondern eine Gemeinschaft von Jüngern auf dem Weg, die dem Herrn nachfolgen, die seiner Vergebung bedürfen«
Wenn es wirklich ein kirchlicher Prozess wird, »an dem alle teilnehmen können und von dem niemand ausgeschlossen wird, wird die Gemeinschaft der Kirche daraus tatsächlich bereichert hervorgehen.
Die Diskrimination ist immer noch viel zu präsent auf den verschiedenen Ebenen sozialen Lebens, sie nährt sich aus Vorurteilen, aus Gleichgültigkeit und einer Kultur, die sich schwer tut, den unschätzbaren Wert jedes Menschen zu verstehen. Insbesondere, wenn man die Behinderung auffasst – die das Ergebnis einer Interaktion zwischen den sozialen Schranken und den Grenzen des Einzelnen ist –, als wäre sie eine Krankheit trägt dazu bei, eure Existenzen auf Distanz zu halten und das Stigma gegenüber euch zu nähren.
Was das Leben der Kirche angeht, ist »die schlimmste Diskriminierung […] der Mangel an geistlicher Zuwendung« (Apost. Schreiben Evangelii gaudium, 200), der sich gelegentlich in einer Verweigerung des Zugangs zu den Sakramenten zeigt, was einige von euch leider erlebt haben.
Die Freundschaft mit Jesus schützt uns in der Zeit der Prüfung. Ich weiß zu gut, dass die Pandemie von Covid-19, aus der wir nur mühsam herauskommen, sehr schwere Auswirkungen auf das Leben vieler von euch hatte und noch immer hat. Ich beziehe mich da, zum Beispiel, auf die Notwendigkeit, für lange Zeit im Haus zu bleiben; auf die Schwierigkeit vieler Studenten mit Behinderung, aus der Ferne zu den didaktischen Hilfsmitteln zu gelangen; zu den Dienstleistungen, die in vielen Ländern für lange Zeit eingestellt waren; und an viele andere Unannehmlichkeiten, die jeder von euch in Kauf nehmen musste.
Doch besonders denke ich an die vielen unter euch, die in Wohngemeinschaften leben, und die Leiden, die die erzwungene Isolierung von euren Lieben gebracht hat. An diesen Orten hat das Virus sehr gewütet, und trotz des aufopfernden Dienstes des Personals zu viele Opfer gefordert. Seid gewiss, dass der Papst und die Kirche euch in besonderer Weise nahestehen, mit Zuneigung und Zärtlichkeit.
Von der Freundschaft mit dem Herrn her kommt auch unsere Berufung. Er hat uns auserwählt, damit wir viel Frucht bringen und unsere Frucht bleibt (vgl. Joh 15,16). Indem er sich selbst als den wahren Weinstock darstellte, wollte er, dass jede mit ihm verbundene Rebe Frucht zu bringen vermag.
Das Evangelium ist auch für dich! Es ist ein Wort, das an alle gerichtet ist, das tröstet und gleichzeitig zur Umkehr aufruft.
Der Herr hört aufmerksam das Gebet derer, die ihm vertrauen. Es gibt niemanden, der so schwach wäre, dass er nicht beten, den Herrn anbeten, seinen heiligen Namen verherrlichen und für das Heil der Welt eintreten könnte. Vor dem Allmächtigen erkennen wir uns alle als gleich.
Ich wünsche euch alles Gute. Möge der Herr euch segnen und die Gottesmutter euch beschützen.