Joseph Ratzinger, der frühere Papst Benedikt XVI., vollendet am Samstag, den 16. April, sein 95. Lebensjahr. Seit fast einem Jahrzehnt ist er erster "Papst im Ruhestand" seit 718 Jahren.
Seine Bezeichnung für die Geschichtsbücher ist längst gefunden. "Professor Papst" wird er genannt: weil seine Ansprachen vor der UNO, im Berliner Reichstag oder im britischen Parlament anspruchsvoll wie Vorlesungen waren - und weil er aus seiner Liebe zur akademischen Theologie nie einen Hehl gemacht hat.
Der am 16. April 1927 in Marktl am Inn geborene Joseph Ratzinger war vom 19. April 2005 bis zu seinem Rücktritt am 28. Februar 2013 der 265. Papst der römisch-katholischen Kirche.
Benedikt XVI. war seit 720 Jahren der erste Papst, der freiwillig zurücktrat. Zuvor war Joseph Ratzinger über 23 Jahre lang Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation und von 1977 bis 1982 Erzbischof von München-Freising.
Als Professor für Fundamentaltheologie hatte Ratzinger seit 1958 an den Hochschulen Freising, Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg gelehrt. Am Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) nahm er als Berater des Kölner Erzbischofs, Kardinal Josef Frings, teil. Ratzinger gilt als einer der angesehensten Theologen des 20. Jahrhunderts.
Den Tag wird er in seinem Domizil, dem Kloster "Mater ecclesiae" im Vatikan, verbringen. Weil dies Karsamstag ist, ist keine größere Feier vorgesehen.
Foto: Franz Josef Rupprecht