Ein einst kleines und armes Dort in der Herzegowina, Medjugorje, ist ein beliebtes Ziel von Pilgern aus aller Welt. In den Jahren vor der Pandemie konnte es sein, dass bis zu einer Million Pilger - und auch mehr - hierher kamen. Eine außergewöhnliche Situation, die von der Pandemie hervorgerufen wurde, änderte das Bild von Medjugorje.
Der einst belebte und mit Tausenden Pilgern volle Medjugorje ist heute ein ruhiger Ort. Eine Gruppe aus dem Burgenland, konkret aus den Pfarren Trausdorf und Oslip sowie einige Gläubige aus Zagersdorf, Klingenbach und Antau machte sich am Mittwoch, dem 27. April 2022 auf den Weg. Nach einer langen Reise kam die Gruppe am Nachmittag in Medjugorje an und feierte im Park vor dem großen Altar bereits die hl. Messe mit. Auch am darauffolgenden Tag nahmen die burgenländischen Pilger an der Internationalen Messe um 18:00 Uhr teil, die von einem Bischof und 28 Priestern gefeiert wurde. Vor der Corona-Pandemie konnten bei einer Messe bis zu 800 Priester teilnehmen.
Anstrengend war der Aufstieg mit Kreuzwegandacht auf den Berg Križevac. Dieser mühevolle Gang erinnerte jeden von uns an unsere je eigenen Lebenswege. Oft geraten wir im Leben in Schwierigkeiten, begegnen uns Kreuze, die wir meinen nur schwer tragen zu können, aber wenn wir bei Gott Hilfe und Halt suchen, erhalten wir neue Kraft und können weitergehen.
Am Freitag ging es auf den Erscheinungsberg, wo wir vor der Statue der Gottesmutter gemeinsam den Rosenkranz beteten und dabei an alle unsere Lieben zu Hause, an die Kranken und Alten, die Kinder und Jugendlichen, aber auch an jene dachten, die sich von Gott und der Kirche entfernt haben. Müde vom Gang auf den Bergen in Medjugorje, aber innerlich getröstet, traten wir die Heimreise an.
Wir haben uns von dieser Reise nicht viel erwartet, haben aber dafür sehr viel erhalten, sonnige Tage, die Seele voll Gnade und Segen und nach der Isolation wieder Gemeinschaft. Corona hat uns voneinander entfernt, die Wallfahrt aber wieder vereint.
Fotos: Viktor Fertsak und Mag. Željko Odobašić