Am Sonntag, den 4. September, erfolgte durch Papst Franziskus bei der hl. Messe auf dem Petersplatz die Seligsprechung seines Vorgängers, Papst Johannes Paul I.
Eine große Zahl von Kardinälen, Bischöfen und Priestern konzelebrierte, und viele Gläubige nahmen daran teil. Den Seligsprechungsantrag verlas der Bischof von Belluno-Feltre, Msgr. Renato Marangoni, in dessen Diözese das Seligsprechungsverfahren durchgeführt wurde. Dann verlas Papst Franziskus die Seligsprechungsformel, für die Verehrung des neuen Seligen in der gesamten Kirche.
Die Reliquie, die Papst Franziskus bei der Seligsprechungszeremonie überreicht wurde, ist ein handschriftlicher Text von Albino Luciani - Johannes Paul I. -: eine Notiz auf weißem Papier aus dem Jahr 1956. Es handelt sich um den Entwurf für eine geistliche Reflexion über die drei theologischen Tugenden - Glaube, Hoffnung und Liebe. Ein Porträt des neuen Seligen wurde zu Beginn der hl. Messe enthüllt.
Schon am Vorabend Samstag, den 3. September, fand in der Lateranbasilika eine Gebetswache statt, geleitet von Kardinal Angelo De Donati. Gläubige aus den norditalienischen Diözesen Belluno Feltre, Vittorio Veneto und Venedig nahmen mit ihren Bischöfen und Priestern teil.
Die Seligsprechung von Johannes Paul I. ist der Letzte von vier Päpsten des Zweiten Vatikanischen Konzils, die zur Ehre der Altäre erhoben wurden – die Päpste Johannes XXIII., Paul VI. und Johannes Paul II. wurden schon für heilig erklärt.
Der neue Selige wurde als Albino Luciani am 17. Oktober 1912 in Forno di Canale im Norden Italiens in einer armen Familie geboren. Er studierte an der Gregoriana in Rom und war auch Professor für Theologie und Kirchenrecht. Er wurde am 26. August 1978 zum Papst gewählt und wählte den Namen Johannes Paul I., am 3. September 1978 wurde er inthronisiert. Sein Pontifikat war das kürzeste in der modernen Geschichte - 33 Tage. Er starb am 28.09.1978.
Das Verfahren zur Seligsprechung wurde im Sommer 2003 eröffnet. Papst Franziskus sprach Papst Johannes Paul I. im November 2017 den "heroischen Tugendgrad" zu. Im Herbst 2021 wurde ein durch Johannes Paul I. bewirktes Wunder offiziell anerkannt.
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