In einem Telegramm an ihren Sohn und Englands neuen König, Charles III., sprach Franziskus am Donnerstagabend dem 8. September, dem Königshaus seine tiefe Betroffenheit und sein Beileid aus. Elizabeth II. habe "im unermüdlichen Dienst für das Wohl der Nation und des Commonwealth" gelebt.
Der Papst würdigte "ihr Beispiel der Pflichterfüllung, unerschütterliches Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und ihre feste Hoffnung auf seine Verheißungen".
Weiter schloss Papst Franziskus den neuen König Charles III. in sein Gebet ein, "dass der allmächtige Gott Euch mit seiner unerschütterlichen Gnade unterstützen möge, während Ihr nun Eure hohe Verantwortung als König übernehmt". Als ältester Sohn übernahm Prinz Charles noch am Abend die Thronnachfolge.
Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland im Kreise der Familie gestorben. Auf dem Thron seit Februar 1952 war Elizabeth die dienstälteste britische Monarchin und zudem unter den gegenwärtig regierenden Monarchen die mit Abstand längste Amtsinhaberin. Elizabeth II. galt in Großbritannien und weltweit als Symbol der Kontinuität, als personifizierte Pflichterfüllung.
Mit Ausnahme von Paul VI. (1963-1978) und Johannes Paul I. (1978) traf sie mit allen Päpsten zusammen, entweder in Rom oder in England. Zuletzt besuchte sie 2014 den Vatikan und tauschte sich mit Papst Franziskus aus.
Zweimal war die Queen selbst Gastgeberin für einen Papst. Johannes Paul II. machte 1982 - als erster Bischof von Rom überhaupt - einen Pastoralbesuch im Vereinigten Königreich. Als sein Nachfolger Benedikt XVI. (2005-2013) im September 2010 nach Großbritannien kam, empfing die Queen ihn in Edinburgh und sparte damals nicht mit Lob für die katholische Kirche und für den Vatikan.
Alle Begegnungen der Queen mit den Päpsten verliefen in herzlichem Einvernehmen, getragen von gegenseitigem Respekt. Elizabeth II. war nicht nur das Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche - eine Aufgabe, die sie mit großem Ernst ausfüllte. Sie lebte in ihren Glauben und bezog ihre Stärke daraus.
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