Bei der Pastoraltagung am 14. und 15. September im Haus der Begegnung in Eisenstadt stand das Prinzip der Synodalität im Zentrum. Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics verwies in seiner Rede auf den weiteren Verlauf des Synodalen Prozesses in der Diözese Eisenstadt. „Das Ziel“, so Bischof Ägidius, sei „die konkrete Umsetzung der aus der Befragung resultierenden Arbeitsthemen in unserer Diözese“.
Die Pastoraltagung bot neben Vorträgen und Workshops auch Gelegenheit zum Austausch untereinander.
Das Wort „Synode“ stammt aus dem Griechischen (synodos), betonte der Kirchenrecht-Experte Wilhelm Rees, was so viel wie „auf dem Weg sein“ bedeutet. Derzeit werde Synodalität weitgehend als „Dialog auf Augenhöhe von Klerikern und Laien“ verstanden.
Am zweiten Tag arbeite der Theologe Johann Pock von der Universität Wien mit den TeilnehmerInnen zum Thema: „Synodalität aus pastoraltheologischer Perspektive betrachtet“.
Bischof Ägidius Zsifkovics verwies in seiner Eröffnungsrede auf Papst Franziskus, der zuletzt von „Herausforderungen“ gesprochen hatte, „die wir im Gebet und im pastoralen Dienst voranbringen sollen“. Die „erste, und wichtigste Herausforderung“ sei es: „Jesus bekannt zu machen“ und „zur ersten Verkündigung zurückzukehren“. Erstverkündigung bedeute, neue Wege zu finden, das „Zentrum des Evangeliums zu verkünden“.
Hier sei „pastorale Kreativität“ gefordert, „um auf die Menschen dort zuzugehen, wo sie leben. Man dürfe „nicht darauf warten“, das sie kommen“. Die Pastoral solle sich als „Geh-Hin-Kirche“ verstehen und nicht als „Komm-Her-Kirche“. Konkret sprach Bischof Ägidius die Aufgabe der pastoralen Dienste an, die „den Pfarren helfen“ sollen, neue Wege der „Erstverkündigung“ zu beschreiten und so Jesus den Menschen bekanntzumachen und sie zu ihm zu führen.
Die Kirche würde „umso mehr zu einer glaubwürdigen Zeugin des Evangeliums, je mehr ihre Mitglieder, vor allem ihre Seelsorger und Seelsorgerinnen, die Gemeinschaft leben“, so Bischof Ägidius. Räume sollen geschaffen werden, damit jeder, der sich dem Glauben nähere, „eine gastfreundliche Gemeinschaft vorfindet“. Der Bischof betont dabei das Wort „Geschwisterlichkeit“, das ins Zentrum rücken müsse. Auch Bischöfe untereinander, Priester, Diakone, Ordensleute, haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen sollten sich fragen: „Sind wir Geschwister oder Konkurrenten, die in Parteien gespalten sind?“ Der von Papst Franziskus initiierte synodale Prozess sei letztlich ein Weg der Geschwisterlichkeit“, so der Bischof.
In der Diözese Eisenstadt werden nun unter der Leitung von Dr. Richard Geier Gruppen errichtet, die an bisher definierten Themen weiterarbeiten. Danach verwies der Bischof auf weitere anstehende Themen im nächsten Arbeitsjahr. Im Geist des synodalen Prozesses sollen auch die Seelsorgeräume umgesetzt werden. Es soll auch die Kurienreform in der Diözese in diesem Geist fortgesetzt werden, damit es eine schlanke, zeitgemäße und effektive Zentrale gibt, die den Pfarren ein gutes Service und eine gute Hilfe bietet.
Foto: Engelbert Marakovits