Am Sonntag, dem 4. Dezember, feierte Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics anlässlich des 13. Jahrestages der erneuten Wiedererrichtung der Diözese Sisak die hl. Messe in der Basilika St. Quirin. Dabei stellte er die erfolgreiche Aktion „Dach für Kroatien“ vor, die er Anfang 2021 nach den katastrophalen Erdbeben in Kroatien gestartet hatte.
Bischof Dr. Zsifkovics stellte das Projekt bei der Österreichischen Bischofskonferenz und der Konferenz der Landeshauptleute vor. So schlossen sich auch auf seine Einladung hin die Gläubigen des Burgenlandes, die österreichischen Diözesen und die österreichischen Bundesländer der Aktion an.
Mit den gesammelten Spenden konnten sechs neue Familienhäuser in Kroatien, ein Pfarrhaus in Čučerje (Erzdiözese Zagreb) sowie ein Haus mit besonderen Anforderungen für die Caritas (Diözese Sisak) gebaut werden, berichtete der Bischof und sagte, er konnte nicht gleichgültig und kalt gegenüber der Zerstörung in diesem Gebiet bleiben und das auch deshalb, weil viele Gläubige nicht eine, sondern drei Heimsuchungen in ihrem Leben zu spüren bekamen: zuerst den Kommunismus, dann den Bürgerkrieg und schließlich das Erdbeben.
Er ermutigte die Gläubigen und forderte sie auf, die Ärmel hochzukrempeln und das, was zerstört wurde, wieder aufzubauen, insbesondere ihre Beziehungen untereinander und zu Gott.
Am 4. Dezember besuchten die beiden Bischöfe Dr. Zsifkovics und Dr. Košić fünf Familien in der Gegend von Banovina: in Sisak, Mošćenica und Petrinja und segneten die neu gebauten Häuser Es wurden auch fünf Verträge mit Familien aus der zerstörten Banovina unterzeichnet: Gavrić , Nekić, Kušan, Kusuran und Polak.
Die Häuser in Kroatien wurden auch mit Unterstützung von Wohltätern des Vereins „Hrvat S.A.M.“ sowie mit Geschenken von Unternehmern aus Kamgrad, Vulkal und der Stadt Zagreb gebaut. Die Übergabe und Vertragsunterzeichnung für das Pfarrhaus wird 2023 erfolgen. Zusätzlich zu den sieben Häusern hat die Caritas der Diözese ein altes Haus in Sisak gekauft und dieses der Caritas Sisak geschenkt, damit sie weiterhin Menschen in Not und Armut helfen kann, da sie keine eigenen Räumlichkeiten hat. Die kroatische Regierung wird dieses durch das Erdbeben beschädigte Haus renovieren.
Mit Bischof Dr. Zsifkovics waren auch P. Božidar Blažević, der Vorsitzende des Vereins „Hrvat S.A.M.“, Caritasdirektorin Melanie Balaskovics und Mario Klikovits zu Besuch in Kroatien. Begleitet wurden sie auch vom Botschafter Österreichs in Kroatien, Dr. Josef Markus Wuketich, der dem Bischof, den Kroaten des Burgenlandes und dem Land Österreich für diesen großen humanen Akt der Liebe zu den Armen dankte.
Da die Partner für den Hausbau die Caritas der Diözese Sisak und die kroatische Regierung sind, begrüßten diese die Delegation und unterzeichneten die Übergabeverträge. Die kroatische Regierung wurde durch den Staatssekretär des Amtes für Wiederaufbau Gordan Hanžek, die Direktorin der Caritas Kristina Radić und die Vorsitzende für die Renovierung der Häuser Sr. Smilja Ćirko vertreten. Sie leisteten einen großen Beitrag bei der Koordination der Arbeiten und spendeten 150.000,00 Euro für die Errrichtung der Fundamente und Überwachung der Bauarbeiten an den Häusern.
Das Bauvorhaben dieser acht Häuser kostete rund 2.400.000,00 Euro. Geld dazu wurden von den Diözesen Österreichs und der Caritas, den Landesregierungen und der evangelischen Gemeinschaft mit ihren Gläubigen, sowie von Seiten Kroatiens von der Caritas der Diözese Sisak und Spendern aus Zagreb, die vom Verein „Hrvat S.A.M.“ gefunden wurden, gespendet.
Projektleiter P. Božidar Blažević OFM sagte, dass sie mehr Häuser hätten bauen können, wenn die Wirtschaftskrise aufgrund der Pandemie und des Krieges in der Ukraine nicht gekommen wäre und, dass es auch große Schwierigkeiten in der Administration gegeben hätte. Besonderer Dank gilt der Firma Gollubits aus Eisenstadt und der Firma Oblak aus Kroatien.
Am 5. Dezember wurde Bischof Dr. Zsifkovics offiziell von Minister Ivan Paladin im Ministerium für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum empfangen. Der Minister dankte Österreich, alle Landesregierungen und Diözesen mit der Caritas, und besonders dem Bischof und dem Verein "Hrvat S.A.M." und bat weiter um Hilfe für Kroatien.
Fotos: Mirko Perković und Franz Josef Rupprecht